Stadtbad-Umbau beginnt mit KitaWohnungen auch im Kesselhaus?

St. Johann. Der Umbau des Stadtbads St. Johann soll noch im März mit den Arbeiten an der Kindertagesstätte beginnen. Das erklärt Kurt Bauer, Geschäftsführer der Altes Stadtbad Projekt GmbH, einer Gesellschaft der Fertigbau Laux GmbH in Losheim. Noch in diesem Monat rechne er mit der Baugenehmigung für das gesamte Gebäude, für die Kita habe er eine Teilbaugenehmigung bei der Stadt beantragt

 Ein großer Haufen aus altem Baumaterial liegt vor dem Gebäudeteil des ehemaligen Stadtbads, in dem die Lebenshilfe Saarbrücken einen Kindergarten betreiben will. Den Park will der Investor, die Fertigbau Laux GmbH, zu einem späteren Zeitpunkt deutlich aufwerten.Foto: Iris Maurer

Ein großer Haufen aus altem Baumaterial liegt vor dem Gebäudeteil des ehemaligen Stadtbads, in dem die Lebenshilfe Saarbrücken einen Kindergarten betreiben will. Den Park will der Investor, die Fertigbau Laux GmbH, zu einem späteren Zeitpunkt deutlich aufwerten.Foto: Iris Maurer

St. Johann. Der Umbau des Stadtbads St. Johann soll noch im März mit den Arbeiten an der Kindertagesstätte beginnen. Das erklärt Kurt Bauer, Geschäftsführer der Altes Stadtbad Projekt GmbH, einer Gesellschaft der Fertigbau Laux GmbH in Losheim. Noch in diesem Monat rechne er mit der Baugenehmigung für das gesamte Gebäude, für die Kita habe er eine Teilbaugenehmigung bei der Stadt beantragt. Derzeit liefen die vorbereitenden Maßnahmen: der Abbau der Badeinrichtungen sowie die Arbeiten am Fundament. Dafür müssten sogenannte Mikropfähle in den Boden gerammt werden. Die Lebenshilfe Saarbrücken werde den Kindergarten betreiben, sagt Bauer. Dagegen gebe es noch keinen Betreiber für die Pflegestation, die im Erdgeschoss im Gebäudeteil an der Richard-Wagner-Straße entstehen soll.

Nach seinen Angaben ist bereits ein Drittel der geplanten 114 Wohnungen verkauft, die Nachfrage gut. Eine Etage werde die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft komplett belegen, sagt Bauer. Außerdem gebe es 20 Reservierungen. Die Wohnungen werden zwischen 26 und 200 Quadratmeter groß sein. Der Preis pro Quadratmeter liege im Erdgeschoss bei 2300 Euro und für die Penthouse-Wohnungen im Dachgeschoss bei 3000 Euro. Die Preise rechtfertigt Bauer unter anderem damit, dass der Umbau eines alten Gebäudes wie des Stadtbads auch deutlich teurer sei als bei einem "normalen" Gebäude. Es werde aber auch Mietwohnungen für Studenten geben, erklärt Bauer. Denn im ehemaligen Stadtbad sollen Jung und Alt unter einem Dach leben. Wie Bauer weiter mitteilt, werden auf 200 Quadratmetern ein Café und ein kleiner Supermarkt im dem Gebäudeteil Richtung Mozartstraße entstehen. Dagegen habe die Projektgesellschaft die Idee aufgegeben, ein kleines Hotel zu bauen.

Probleme gibt es noch mit den Parkplätzen: 76 Stellplätze soll es in der Tiefgarage geben. Allerdings werde das nicht reichen, 139 Plätze müsse er nachweisen, sagt Bauer. Wo die entstehen sollen, sei noch nicht klar. Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer hofft, dass der Investor in dem Stadtviertel ein Parkhaus baut und er sich mit Grundstückseigentümern einigt. Bereits jetzt gebe es Baulücken in dem Viertel, die als Parkplätze genutzt werden. Hier wäre ein Parkhaus sinnvoll, weil mehr Stellplätze dringend gebraucht werden, sagt die Dezernentin. Nach ihren Angaben liegt die Teilgenehmigung für die Kindertagesstätte bereits vor, und die Arbeiten könnten weitergehen. Die Genehmigung fürs gesamte Bauprojekt werde aber wohl bis April dauern. 25 Millionen Euro werde der komplette Umbau kosten, berichtet Geschäftsführer Bauer. Bis zum Jahresende sollen der Kindergarten an der Ecke Sulzbach-/Mozartstraße fertig und Ende 2015 alle Bauarbeiten beendet sein. Saarbrücken. Kurt Bauer, Geschäftsführer der Altes Stadtbad Projekt GmbH, und Josef Baulig, Chef des Landesdenkmalamts, sind sich uneinig, was aus dem unter Denkmalschutz stehenden Kesselhaus des Stadtbades wird. Bauer sagt, er würde die Kessel gerne abreißen, nur die Wände stehen lassen und auch dort Wohnungen bauen. Denn ein Betreiber für ein Museum sei nicht in Sicht. Das bestätigt Baulig. Er verweist aber auf den "sozialgeschichtlichen Wert" der beiden Kessel, die nach dem Zweiten Weltkrieg eingebaut worden seien. Von dort seien erstmals die Bürger in St. Johann mit Fernwärme versorgt worden. Baulig sieht trotzdem wenig Chancen, die Kessel zu erhalten. Der Investor stehe auf dem Standpunkt, das sei unzumutbar und sehr teuer, weil die Kessel kontaminiert seien. Auch den Vorschlag, die Kessel in ein Treppenhaus zu integrieren, habe der Investor abgelehnt. Gespräche mit den Stadtwerken, das Kesselhaus zu übernehmen, seien ebenfalls gescheitert. Baulig meint: "Es sieht nicht gut aus." Denn in Paragraf 7 des Landes-Denkmalschutzgesetzes steht: "Eigentümer … haben die Baudenkmäler zu erhalten, instand zu setzen, sachgemäß zu behandeln und vor Gefährdung zu schützen, soweit dies wirtschaftlich zumutbar ist." Wenn die Kosten die Erträge übersteigen, sei das nicht zumutbar. Deshalb will Baulig nicht vor Gericht klagen: "Das wäre reiner Formalismus." sm

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