Stadt will Wohnraum schaffen und viel Grün erhalten

Alt-Saarbrücken. Die Bürgerinitiative Franzenbrunnen hat Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer am Freitag gezeigt, dass sie von den Plänen für ein neues Wohngebiet in Alt-Saarbrücken gar nichts hält. Für die Mitglieder ist klar: "Es ist noch nichts entschieden." So steht es auf einem Flugblatt, das sie am Freitag vor dem evangelischen Gemeindezentrum auf der Folsterhöhe verteilte

 Die eingeladenen Bürger hörten genau zu, als die Verwaltung ihre Pläne für den Franzenbrunnen vorstellte. Foto: Becker&Bredel

Die eingeladenen Bürger hörten genau zu, als die Verwaltung ihre Pläne für den Franzenbrunnen vorstellte. Foto: Becker&Bredel

Alt-Saarbrücken. Die Bürgerinitiative Franzenbrunnen hat Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer am Freitag gezeigt, dass sie von den Plänen für ein neues Wohngebiet in Alt-Saarbrücken gar nichts hält. Für die Mitglieder ist klar: "Es ist noch nichts entschieden." So steht es auf einem Flugblatt, das sie am Freitag vor dem evangelischen Gemeindezentrum auf der Folsterhöhe verteilte. Die Mitglieder hatten sich ganz bewusst dort versammelt. Denn im Gemeindezentrum beriet die Baudezernentin mit Bürgern und drei Planungsbüros, wie das Wohngebiet denn nun konkret aussehen soll. Verschiedene Facetten und Probleme wurden angesprochen: Verkehr, Lärm, Entwässerung, Klima, Freiflächen. Die Bürger sollten Kritik äußern und Anregungen geben.Schon vor der ersten Diskussion hatte Wandel-Hoefer aber klargemacht: Es geht nicht mehr darum, ob gebaut wird, sondern nur noch um das Wie. Das sieht Matthias Westermann, Sprecher der Initiative, ganz anders. Vor dem Gemeindezentrum sagte er, dass die Initiative notfalls klagen werde und bereits einen Anwalt eingeschaltet habe. Die Initiative will das Naherholungsgebiet und die "Frischluftzone" erhalten. Westermann erklärte, am Stadtrand sollten keine Flächen versiegelt werden. Es gebe viele Leerstände in der Innenstadt, die genutzt werden könnten. Außerdem fürchtet er um die Artenvielfalt und die Grünflächen, um die sich derzeit die Neue Arbeit Saar (NAS) kümmert.

Zu diesem Punkt sagte Monika Kunz, die Chefin des Stadtplanungsamts, während der Bürgerwerkstatt, der "Garten der Kinder" der NAS solle im Wohngebiet in der Nähe der Kindertagesstätte untergebracht werden. Die NAS könne vielleicht auch die Pflege weiterer Grünflächen übernehmen.

Wandel-Hoefer bedauerte das Verhalten der Initiative. Sie wies das Argument zurück, viele Gebäude in der Innenstadt stünden leer. Dort gebe es kaum Baulücken. Die meisten Leerstände seien in Privatbesitz. Das neue, elf Hektar große Wohngebiet sei wichtig, um "Rückkehrern in die Stadt" ein attraktives Angebot zu machen. "Viele Bauinteressenten finden nichts und weichen nach Riegelsberg oder ins Mandelbachtal aus", meinte die Baudezernentin. Auch die geplante Kindertagesstätte sei wichtig, um mehr Krippenplätze in der Stadt anzubieten. Die Kita soll möglichst schnell gebaut werden, weil bis 2013 für 35 Prozent der Kinder im Krippenalter ein Platz geschaffen werden muss.

Wandel-Hoefer berichtete, dass es bereits seit 1928 Planungen für den Franzenbrunnen gab. 1996 habe der Stadtrat nach heftigen Bürgerbeschwerden die Pläne für ein Baugebiet fallengelassen. Jetzt nimmt der Rat einen neuen Anlauf.

Kunz teilte weiter mit, dass die Verwaltung eine zwei Hektar große Grünfläche schaffen wolle, die frei zugänglich ist. Möglichst wenige Flächen sollen versiegelt werden. Das Viertel werde keine negativen klimatischen Auswirkungen auf die Nachbarschaft haben. Sie wies aber auf Probleme bei der Entwässerung hin. Böden und Kanäle könnten den Regen nicht vollständig aufnehmen. Also müssen Flächen geschaffen werden, wo das Wasser langsam abfließen kann. Oder die Bewohner nutzten das Wasser zum Beispiel in Zisternen.

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