Stadt will Rutschpartie beenden

Saarbrücken · Für viele Fußgänger ist sie in diesen Tagen ein Ort, der Angst macht: die Wilhelm-Heinrich-Brücke. Der Belag des Bürgersteigs ist sehr glatt und wird durch Schnee und matschigen Regen zu einer extrem rutschigen Angelegenheit.

 Einer der rutschigsten Orte in der Stadt Saarbrücken: der Bürgersteig der Wilhelm-Heinrich-Brücke. Foto: Becker & Bredel

Einer der rutschigsten Orte in der Stadt Saarbrücken: der Bürgersteig der Wilhelm-Heinrich-Brücke. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Ganz vorsichtig! Der ältere Herr mit der Einkaufstasche tastet sich ganz langsam vor, eine Hand auf dem Brückengeländer. Auch der junge Mann, der ein paar Meter hinter ihm geht, bewegt sich, als laufe er auf rohen Eiern. Und die Frau mit dem Fahrrad steigt lieber ab und schiebt. Wer auch immer in diesen Tagen die Wilhelm-Heinrich-Brücke überquert und dazu auf dem Bürgersteig unterwegs ist, muss aufpassen, dass er nicht ins Rutschen kommt.

Der Belag ist glatt und verwandelt sich bei nasskaltem Wetter schnell in eine schmierige, rutschige Fläche. Das ist auch der Stadtverwaltung bekannt. Man habe da Handlungsbedarf, hieß es etwa vor zwei Jahren aus dem Baudezernat - mit dem Hinweis, dass die Brücke ja bald komplett saniert werde und man sich im Rahmen der großen Baumaßnahme natürlich auch um den Bürgersteigbelag kümmern werde.

2014 sollte damit begonnen werden. Vier trockene Wochenenden brauche man zwischen August und Oktober, um die Wilhelm-Heinrich-Brücke sanieren zu können, erklärte die damalige Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer dem Stadt- und dem Bezirksrat im April. Wegen Zuschüssen der Europäischen Union, die nur noch bis Ende 2014 abgerechnet werden konnten, entstand Zeitdruck.

Nach der Sommerpause war allerdings klar, dass der Zeitplan zu ehrgeizig war. Es sei "Gründlichkeit vor Schnelligkeit angesagt", erklärte der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Peter Bauer, nun. Stadtrat und Verwaltung waren sich einig: Das Brückenprojekt wird verschoben - auch weil es bei der Frage, ob Autospuren Radwegen weichen sollen, noch Diskussionsbedarf gab.

Ende vergangenen Jahres wurde das Brückenprojekt nochmal verschoben. 2018 soll es nun soweit sein. Grund: Die Brückensanierung soll 5,6 Millionen Euro kosten. Den Eigenanteil der Stadt schätzt die Verwaltung auf 2,2 Millionen Euro. Weil aber erstmal Geld für die Sanierung der Bahnhofstraße gebraucht wird, muss die Brücke warten.

Für die Fußgänger und Radfahrer, die auf dem Bürgersteig unterwegs sind, soll die Rutschpartie aber bereits in diesem Winter beendet werden. "Nachdem die Entscheidung getroffen wurde, die Sanierung der Wilhelm-Heinrich-Brücke zu verschieben, werden wir die Fußgängerwege auf der Brücke fräsen lassen, damit sie rutschfester werden", teilte Stadtpressesprecher Thomas Blug auf SZ-Anfrage mit. Die Stadtverwaltung hole dazu gerade Angebote ein. "Nach aktuellem Stand" sei "vorgesehen, dass die Arbeiten ab Ende Januar durchgeführt werden". Blug: "Mit den Arbeiten wollen wir die Situation für die Fußgänger in der Zeit bis zur Brückensanierung verbessern."

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