Stadt will auf Rolltore verzichten

St Johann · Die untere Berliner Promenade soll mithilfe der Eigentümer schöner werden. Sie sollen Geld in die Hand nehmen, könnten aber auf Zuschüsse hoffen, sagt Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer.

 Die untere Berliner Promenade ist übersät mit Schmierereien. Foto: Becker&Bredel

Die untere Berliner Promenade ist übersät mit Schmierereien. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

. Die Stadtverwaltung will auf die Rolltore auf der unteren Berliner Promenade verzichten und stattdessen Eigentümer bei Maßnahmen zum Graffiti-Schutz unterstützen. Das sagte Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer gestern: "Es besteht bei den Eigentümern die grundsätzliche Bereitschaft, mehr zu tun." Die Verwaltung habe alle Eigentümer angeschrieben. Nur einer habe abwartend reagiert. Nun müsse die Verwaltung konkrete Maßnahmen mit den Eigentümern beschließen, erklärte Wandel-Hoefer. Sie stellte dafür eine Förderung in Aussicht. Die Kosten müssten sich dann Europäische Union, Land, Stadt und Eigentümer teilen. Wandel-Hoefer stellte dieses Konzept den Stadtratsfraktionen am Mittwoch im Bauausschuss vor. Der Stadtrat fordere nun einen Nachweis, dass die untere Berliner Promenade auch ohne die Rolltore aufgewertet werden könne. Die sollten ursprünglich eingebaut werden, damit Dreckecken dahinter verschwinden.

Wandel-Hoefer sagte der SZ, nach der Sommerpause wolle die Verwaltung dem Rat eine Entscheidungsgrundlage liefern. Die Verwaltung werde nun den Auftrag der Fraktionen umsetzen, sagte die Dezernentin. Sie sei vorsichtig optimistisch, dass eine Lösung ohne die Rolltore möglich sei. Die würden 1,2 Millionen Euro kosten, teilte die Baudezernentin mit: "Die andere Lösung wäre wesentlich günstiger." Das gelte für die Investitions- und Folgekosten.

Eine Mehrheit für die Alternativlösung der Verwaltung scheint möglich. Im Stadtrat hat Rot-Rot-Grün eine Mehrheit. SPD-Fraktionschef Peter Bauer meinte gestern: "Wir sind nicht vernarrt in die Rolltore. Wenn es eine andere Lösung gibt, ist das okay. Es ist sinnvoll, die Eigentümer einzubinden." Er gab zu bedenken, dass die Rolltore Graffiti-Sprüher anlocken könnten. Das befürchtet auch Wandel-Hoefer. Bauer merkte aber kritisch an, diese Diskussion hätte viel früher und sachlicher geführt werden müssen. Die FDP-Stadtratsfraktion hat dagegen mehrfach den Einbau der Rolltore gefordert.

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