Stadt: Sanierung des Stegs zu teuer

Saarbrücken · Die Grünen kritisieren, dass der Steg an der Congresshalle für Fußgänger, Radfahrer und Behinderte immer noch gesperrt ist. Die Stadt müsse schnell Vorschläge zur Sanierung machen. Doch für die Verwaltung kommt eine Reparatur nicht infrage.

 Bürger, die schnell vom Saarufer und aus Richtung Congresshalle zur Luisenbrücke oder in die Gegenrichtung wollten, konnten diesen hölzernen Steg jahrelang nutzen. Zurzeit ist er aus Sicherheitsgründen gesperrt. Archivfoto: Becker&Bredel

Bürger, die schnell vom Saarufer und aus Richtung Congresshalle zur Luisenbrücke oder in die Gegenrichtung wollten, konnten diesen hölzernen Steg jahrelang nutzen. Zurzeit ist er aus Sicherheitsgründen gesperrt. Archivfoto: Becker&Bredel

 Wer von der Luisenbrücke zur Saarbrücker Congresshalle will, muss jetzt einen Umweg in Kauf nehmen. Foto: Markus Saeftel

Wer von der Luisenbrücke zur Saarbrücker Congresshalle will, muss jetzt einen Umweg in Kauf nehmen. Foto: Markus Saeftel

Foto: Markus Saeftel

Es gibt Fragen, auf die scheint es keine schnelle Antwort zu geben. "Was ist mit dem Steg an der Congresshalle?", ist so eine Frage. Guido Vogel-Latz, der Vorsitzende der Grünen-Stadtratsfraktion, hat diese Frage gerade wieder gestellt. Klären können wird er sie nicht. Vogel-Latz wird dem nächsten Stadtrat, der am 25. Mai gewählt wird, nicht mehr angehören. Seine Partei hat ihn nicht mehr nominiert. Die Sache mit dem Steg, den Radfahrer ebenso gerne genutzt haben wie Fußgänger, wird aber erst nach der Wahl entschieden. "Seit November letzten Jahres sind der Fußgänger- und Fahrradsteg sowie der vorgelagerte Betonübergang an der Congresshalle aufgrund seines baulichen Zustandes gesperrt", bedauert Vogel-Latz. Die Stadt hat ein Gutachterbüro mit der Prüfung der Schäden beauftragt. "Da dieser Steg aber wichtig ist, um den barrierefreien Zugang von der Berliner Promenade und der Bahnhofstraße zum Bürgerpark zu erhalten, muss es von Seiten der Verwaltung jetzt bald Vorschläge für geeignete Sanierungsmaßnahmen geben", fordert der Grünen-Stadtverordnete.

Bald ist für die Verwaltung im Mai. Dann werde sie den Stadtrat informieren, teilt Stadtpressesprecher Thomas Blug mit. Klar sei aber schon jetzt: "Eine Sanierung macht wirtschaftlich keinen Sinn. Sie würde 250 000 Euro kosten, wobei die zu erwartende Lebensdauer des sanierten Stegs beschränkt wäre." Deshalb befasse sich die Stadtverwaltung mit einem Neubau des Stegs. "Dazu beschäftigen wir uns aktuell mit der Frage, wie die Kosten für die Landeshauptstadt möglichst gering gehalten werden können. Wir prüfen, welche Fördertöpfe zur Kofinanzierung infrage kommen", erklärt Thomas Blug.

Für die Grünen sei auch eins schon klar, sagt Vogel-Latz: Auf einen Steg an dieser Stelle könne nicht verzichtet werden, weil er es Fußgängern, Radfahrern und mobilitätseingeschränkten Menschen ermögliche, sich ungefährdet vom Autoverkehr in diesem Bereich der Berliner Promenade zu bewegen. "Diese Verbindung ist auch deshalb besonders erhaltungswürdig, weil die ehemals bestehende Rampe Schifferstraße als Verbindung der oberen mit der unteren Ebene der Promenade und damit als Verbindung zur Bahnhofstraße ohne Not abgerissen wurde", sagt Vogel-Latz.

"Auch werden über den Steg die Stadtteile Malstatt, Rodenhof, Rußhütte und Rastpfuhl sowie die Saarterrassen in Burbach direkt an die Saarbrücker Innenstadt angeschlossen", argumentieren die Grünen. "Wohl wissend, dass eine Sanierung mit Kosten verbunden ist, können wir aber weder eine weitere Sperrung noch einen alternativlosen Abriss befürworten", sagt Vogel-Latz.

Wie die Grünen ihre Position im neu gewählten Stadtrat durchsetzen können, ist eine Frage, die Vogel-Latz' Nachfolger beantworten müssen.

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