Stadt-Gärtner starten Pflanzsaison

Saarbrücken · Frostfeste Pflanzen verlassen bald als erste „grüne Welle“ die städtische Gärtnerei. Ab Mitte Mai folgen 200 000 Sommergewächse. Dabei achtet das Grünamt auf Reserven. Denn rund ein Zehntel der Pflanzen wird gestohlen oder zerstört.

 Ronny Ihl, Azubi beim Amt für Grünanlagen und Forsten, kümmerte sich am Montag in der städtischen Zentralgärtnerei in Gersweiler unter anderem um die Stiefmütterchen. Foto: Becker&Bredel

Ronny Ihl, Azubi beim Amt für Grünanlagen und Forsten, kümmerte sich am Montag in der städtischen Zentralgärtnerei in Gersweiler unter anderem um die Stiefmütterchen. Foto: Becker&Bredel

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Kaum sind Konfetti und Kostüme weg, färben 100 000 Pflanzen Saarbrücken bunt. Ab Fastnachtsdienstag setzen die Leute vom Grünamt den Frühlingsflor. "Dafür verwenden wir Blumen, die Frost vertragen und wetterbeständig sind, zum Beispiel Stiefmütterchen, Gänseblümchen, Primeln und Vergissmeinnicht", teilte Stadtsprecher Thomas Blug mit. Er fasste zusammen, was sich auf Saarbrückens Grünflächen tut. "Ab Mai legen unsere Mitarbeiter aus 200 000 Blumen den Flor an, der bis zum Ende des Sommers blüht. Petunien, Geranien, Salvien, Margeriten, Studentenblumen und viele Blumensorten mehr setzen sie dafür." Das geschieht nach den Eisheiligen, also nach dem 15. Mai, da die Pflanzen frostempfindlich sind.

Auch die Blumenampeln an Brücken, vor dem Rathaus oder am Burbacher Markt und die Plätze und Parks blühen ab Mitte Mai auf. "Damit wir uns ab dem Frühling über ein farbenfroh blühendes Saarbrücken freuen können, bereiten unsere Gärtner schon im Herbst des Vorjahres die Blumenpracht vor. Sie planen die Saison, erstellen Pflanz- und Farbkonzepte und setzen Blumenzwiebeln. Über Winter ziehen sie unter anderem Primeln und Stiefmütterchen vor."

Für Jungpflanzen und Blumenzwiebeln gibt die Stadt rund 25 000 Euro aus. Die städtische Gärtnerei in Gersweiler zieht fast alle Pflanzen selbst. Fertigware kauft sie nur in geringen Mengen. 70 Mitarbeiter kümmern sich um die Anlagen in den fünf Saarbrücker Pflegebezirken. Gesamtfläche: um die drei Millionen Quadratmeter. Auch der Deutsch-Französische Garten (DFG) bekommt neue Hingucker. "Dort planen wir einen gepflasterten Platz am Lesepavillon. Außerdem wird der Asphaltweg am Schattenhain saniert. Im DFG gibt es wieder viele Veranstaltungen, etwa den Pflanzenflohmarkt am 26. April oder das deutsch-französische Freundschaftsfest am 4. Mai." Über das Gelände der früheren Gulliver-Welt sagte Blug: "Die Fläche muss im Frühjahr geräumt sein. Planungsaufträge für die Renaturierung des Pulverbachs und die Anlage einer Spiellandschaft sind beschlossen." Auch in der City tut sich übers Alltagsgeschäft hinaus einiges. In der Stadtmitte soll mit Fördergeld der Europäischen Union eine schöne Verbindung vom Bürgerpark zur Berliner Promenade entstehen. Bereits in Arbeit ist die neuste, 700 Quadratmeter große Grünanlage an der Faktoreistraße. Und die Stadt bepflanzt 2014 die Areale um ihre neuen Kitas Franzenbrunnen, Füllengarten, Jägersfreude, Eschberg, Ensheim und Rußhütte. Damit die städtischen Grünflächen lückenlos bleiben, hütet das Amt Reserven. Denn fünf bis zehn Prozent der Pflanzen werden zerstört. Oder geklaut.

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