Stadt fällt Bäume, weil sie beim Bauen im Weg sind
Saarbrücken · Fünf Bäume wurden im Eisenbahnstraßenviertel gefällt, weil dort saniert wird, drei weitere sollen folgen. Im vergangenen Jahr ließ die Stadt 62 Bäume fällen, 20 davon, weil sie bei Bauarbeiten störten.
Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer hatte frohe Kunde, als sie vergangenen Woche ihre Pläne für die Eisenbahnstraße präsentierte. Ruhiger und schöner soll die Straße werden - dafür sollen auch 26 neue Bäume sorgen. Was die Baudezernentin nicht sagte: Erstmal werden Bäume gefällt. Wenige Tage nach Wandel-Hoefers "Wir pflanzen Bäume"-Ankündigung wurden in der Hohenzollernstraße neben der Sparkasse fünf Bäume gefällt. Offenbar sollen drei weitere folgen.
Auf SZ-Anfrage teilte Stadtpressesprecher Thomas Blug gestern nämlich mit, dass insgesamt acht Bäume gefällt werden. Grund: Die Bäume sind bei "der Revitalisierung der Eisenbahnstraße" im Weg.
Bevor die Stadt im Herbst mit der Erneuerung der Straße beginnt, erneuern der städtische Entsorgungsbetrieb ZKE und die Stadtwerke Leitungen. So soll verhindert werden, "dass nach dem Umbau frisch erneuerte Straßenzüge aufgerissen werden müssen", erklärt Blug. Zwei der nun gefällten Bäume fallen wegen Größe und Alter unter die Baumschutzsatzung, sagt er. Die habe das Fällen dennoch genehmigt - "wobei sich der Verlust im Rahmen hält, da die Bäume geschädigt sind", sagt Blug. "Sie hätten im Laufe der kommenden Jahre ohnehin gefällt werden müssen", versichert er.
Für die acht Bäume pflanze die Stadt "an gleicher Stelle oder in unmittelbarer Nähe" neue Bäume. Außerdem pflanze man in der Eisenbahnstraße und ihren Nebenstraßen "insgesamt 20 komplett neue Bäume" - Spitzahorn mit schmaler Krone. Diese Art sei "besonders verträglich für innerstädtische Standorte und wurde eigens für enge Straßenräume gezüchtet", erklärt der Stadtpressesprecher.
Rund 30 000 Stadtbäume gebe es zurzeit in Saarbrücken. Im vergangen Jahr wurden 62, die unter die Baumschutzsatzung fallen, gefällt. Diese Bäume seien "in der Mehrheit krank" und somit "ein Sicherheitsproblem" gewesen. Etwa 20 Bäume seien gefällt worden, weil sie bei Bauarbeiten im Weg waren. Es sei aber immer nachgepflanzt worden.