Stabwechsel bei der GSG

Neunkirchen · Nach 37 Jahren bei der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft, davon die letzten zehn Jahre als Geschäftsführerin, geht Elke Wagner Ende dieses Monats in den Ruhestand. Mit Guido Esseln, langjähriger Prokurist der GSG, folgt ihr jemand nach, der das Geschäft „aus dem Effeff“ kennt.

 „Fliegender Wechsel“ bei der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft: Geschäftsführerin Elke Wagner scheidet Ende Januar aus, Guido Esseln mit Beginn des Jahres auf diese Position berufen. Foto: Hiegel

„Fliegender Wechsel“ bei der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft: Geschäftsführerin Elke Wagner scheidet Ende Januar aus, Guido Esseln mit Beginn des Jahres auf diese Position berufen. Foto: Hiegel

Foto: Hiegel

Am heutigen Montag wird sie in der Stummschen Reithalle offiziell verabschiedet, am Freitag ist definitiv ihr letzter Arbeitstag: Elke Wagner, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft (GSG) Neunkirchen, übergibt den Stab an Guido Esseln, der ihr bisher als Prokurist zur Seite stand. Nach 37 Jahren bei der "Firma" zieht sich die frisch gebackene Ruheständlerin aus der GSG-Kommandozentrale am Oberen Markt ins Dörsdorfer Heim mit Schaumbergblick zurück.

Elke Wagner blieb bereits deutlich über ihren 65. Geburtstag im vergangenen Sommer hinaus auf Position: Sie wollte die Herrichtung des Hochschulstandortes Neunkirchen bis zum Ende begleiten. Die GSG hatte bekanntlich das frühere Saarstahl-Verwaltungsgebäude gekauft und es unter Hochdruck für die ASW-Berufsakademie umgebaut, die gerade ihren Studienbetrieb am neuen Standort aufgenommen hat. Für Elke Wagner "größte Herausforderung und schöner Abschluss" ihrer beruflichen Laufbahn. "Hier hat man gesehen, was man in Neunkirchen bewegen kann, wenn alle an einem Strang ziehen", bewertet sie gegenüber der SZ das Gelingen des Projekts binnen sieben Monaten.

Weitere "Highlights" ihrer fast zehnjährigen Ägide als Geschäftsführerin: Der Bau des Atriumhauses in der Goethestraße, das mehreren Generationen Wohnraum bietet und weit über die Stadt hinaus Modellcharakter hat. Oder, dass aus dem etwas düsteren "Bliesblock" mit Sanierungsstau wieder eine ansehnliche Wohnanlage an der Bliesstraße geworden ist. Oder, dass aus einem Mehrfamilienhaus der 50er Jahre im Finkenweg ein beispielhaftes Passivhaus mit hoher Energieeffizienz wurde . . .

Ihre Zeit an der Spitze der Siedlungsgesellschaft sei geprägt gewesen von Modernisierung und energetischer Sanierung des Bestands, resümiert Elke Wagner und erwähnt als Beispiele die GSG-Wohnungen in Furpach oder im Winterfloß. Rund 2000 Mietwohnungen hat die Gesellschaft im Eigenbestand, außerdem werden etwa 400 Eigentumswohnungen anderer Besitzer mitverwaltet.

Mit ihrer verbindlichen, dennoch konsequenten Art hat Elke Wagner nicht nur intern geführt, auch Kontakte zu den Mietern waren ihr wichtig - ob am Schaumbergring oder in der Hirschbergsiedlung. Mit Projekten wie "Floßfahrt" habe die GSG auch Integration gefördert. Was die Geschäftsführerin nicht unerwähnt lässt: In der Zeit ihrer Verantwortung ist die GSG, an der zu zwei Dritteln die Stadt und zu einem Drittel die Sparkasse Neunkirchen beteiligt ist, nie in Negativschlagzeilen geraten. "Immobilien- und Finanzkrise sind an uns vorbeigegangen, weil wir immer im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten gewirtschaftet haben", so die gelernte Bilanzbuchhalterin. Als solche war sie 1976 zur Siedlungsgesellschaft gestoßen, wurde später Prokuristin und beerbte 2004 den damaligen Chef Alwin Waller. Nun gibt sie den "Staffelstab" weiter an Guido Esseln, den sie kennt, seit er vor rund 30 Jahren als Azubi für den Kaufmannsberuf in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft zur GSG kam. Der 51-jährige Diplom-Immobilienwirt sieht den "Sprung von der Nummer zwei zur Nummer eins" mit "großem Respekt", zugleich aber optimistisch. Er übernehme ein engagiertes Team von derzeit 28 Mitarbeitern, so Esseln zur SZ. Das biete ihm die Grundlage, die Arbeit seiner Vorgängerin erfolgreich fortzuführen. "Er weiß, wie alle ticken", drückt es Elke Wagner etwas salopper aus. Dass es zur hausinternen Nachfolgelösung kam, ist der Tatsache zu verdanken, dass Guido Esseln nach der Ausschreibung der Geschäftsführer-Position gegenüber etwa 30 Mitbewerbern der Vorzug gegeben wurde.

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