St. Augustinus feiert Goldjubiläum

St Johann · Ein Jahr nachdem die ersten Saarbrücker in das Wohngebiet auf den Eschberg gezogen waren, gründeten Katholiken die Kirchengemeinde St. Augustinus. Nun feiert die Gemeinde ihr 50-jähriges Bestehen. Am Samstag geht's los.

 Die Anfänge der Gemeinde St. Augustinus: Weil sie 1964 noch keine eigene Kirche hatten, nutzten die Gemeindemitglieder einen Keller zur Feier der Messe. Foto: Kirchengemeinde St. Augustinus

Die Anfänge der Gemeinde St. Augustinus: Weil sie 1964 noch keine eigene Kirche hatten, nutzten die Gemeindemitglieder einen Keller zur Feier der Messe. Foto: Kirchengemeinde St. Augustinus

Foto: Kirchengemeinde St. Augustinus
 1973 wurde die Pfarrkirche der Gemeinde St. Augustinus gebaut. Foto: Oliver Dietze

1973 wurde die Pfarrkirche der Gemeinde St. Augustinus gebaut. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

"Der Charme der Kirchengemeinde St. Augustinus liegt darin, dass sie mit ihren 50 Jahren noch sehr jung ist", sagt Pfarrer Eugen Vogt: "Da hieß es noch nie: ‚Es war schon immer oder noch nie so, deshalb machen wir es nicht.'" Bewegt aber ist die Vergangenheit der Gemeinde auf dem Eschberg schon.

Anfangs feierten die Gemeindemitglieder die Messe in einem Keller in der Magdeburger Straße. Der Eschberg war 1963 und damit ein Jahr zuvor besiedelt worden. Das Pfarrzentrum entstand erst vier Jahre später - noch vor dem Bau der Kirche. "Die Leute auf dem Eschberg waren in Aufbruchstimmung, bildeten Pfarrgemeinderäte und übten neue pastorale Berufe aus", sagt Vogt, der seit zweieinhalb Jahren Pfarrer in St. Augustinus ist. Damals hätten sich noch junge Familien für die Kirche engagiert.

Heute macht der demographische Wandel St. Augustinus zu schaffen. Laut Vogt zählt die Gemeinde 6300 Mitglieder, davon ist gut ein Drittel über 60 Jahre alt. "Zwar haben wir das Glück, dass sich viele von ihnen schon lange Jahre ehrenamtlich in der Gemeinde engagieren", sagt Vogt. Doch sowohl die Zahl der Ehrenamtlichen als auch die der Hauptberuflichen gehe zurück. "Das liegt mit daran, dass in den vergangenen Jahren viele Menschen aus anderen Ländern auf den Eschberg gezogen und damit viele neue Konfessionen dazugekommen sind", sagt Bernd Jänicke, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates.

Auch das Geld werde immer knapper. So müsse die Gemeinde nachdenken, wie und wo sie auf Gebäude verzichten kann. Bereits 2010 legte das Bistum Trier die Gemeinden St. Augustinus und Maria Königin (Rotenbühl) zur Großpfarrei Maria Königin-St. Augustinus zusammen, und zwar wegen sinkender Priester- und Gemeindemitgliederzahlen. Seither gibt es einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat und nur noch einen Verwaltungsrat. Auch die Kommunionskurse laufen gemeindeübergreifend. Trotzdem habe jede Gemeinde ihre Prägung behalten, sagt Gemeindereferent Achim Jakob: "Die Mitglieder von St. Augustinus sind größtenteils moderat und liberal. Mit durchaus kritischen Tendenzen."

Den Umgang der katholischen Kirche mit den Missbrauchsvorwürfen hätten viele offen kritisiert. "Umso schöner war es, dass sie bei uns geblieben sind", so Jakob. So viel Rückhalt in den vergangenen 50 Jahren will gefeiert werden.

Deshalb lädt die Pfarrei Maria Königin-St. Augustinus zwischen Mai und September zum Jubiläumsprogramm ein.

Den Auftakt bildet der Festgottesdienst am Samstag, 17. Mai, um 18.30 Uhr mit anschließendem Festabend. Zudem sind ein theologischer Impulsvortrag, ein Kirchenkabarett, Konzerte sowie ein Pfarrfest im September geplant.

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