Spurensuche nach Opfern des Zweiten Weltkriegs

Tettingen · An diesem Samstag begibt sich der Verein zur Bergung Gefallener in Ostteuropa (VBGO) im Perler Ortsteil Tettingen auf die Suche nach Opfern aus dem Zweiten Weltkrieg. Um neun Uhr am Samstagmorgen beginnt eine Probebohrung in einem alten Bergwerksstollen auf dem Flur Birkentrisch nahe dem Ort.



"Dort könnten nach Berichten von Zeitzeugen noch die sterblichen Überreste von Vermissten aus dem Krieg zu finden sein", erläutert Hans-Peter Jung vom VBGO. Die Probebohrungen sollen dazu dienen, Hinweise auf Gebeine an dieser Stelle zu liefern. Nach Jungs Worten habe sich in den Kriegszeiten dort ein Westwallbunker befunden, der im Zuge der Gefechte um den Orscholzriegel von amerikanischen Streitkräften gesprengt worden sei. Dabei könnten deutsche Soldaten verschüttet worden sein. In der Umgebung des Stollens seien während des Krieges auch Schützengräben verlaufen, diese sollen im Zuge der Erkundungsarbeiten ebenfalls freigelegt werden.

Wie Hans-Peter Jung weiter sagte, sei dies die erste Spurensuche nach Weltkriegs-Opfern in diesem Gebiet, das nach seinen Worten früher zum Orscholzriegel gehört habe. Jung bittet mögliche Zeitzeugen aus der Region, die sich noch an den Westwallbunker bei Tettingen und dessen Sprengung erinnern können, um Unterstützung. Wer Hinweise zum Schicksal vermisster Solaten geben kann, wird gebeten, an diesem Samstag zu der Suchstelle auf dem Flur Birkentrisch zu kommen. Der Ort der Grabungs- und Bohrungsarbeiten ist zu erreichen über den Verbindungsweg Tettingen-Borg, der an der Kirche vorbeiführt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort