Spürnasen klären fiktives Verbrechen auf

St Wendel · Dem Mach-Mit-Labor des Institutes für Biochemie der Universität des Saarlandes in Saarbrücken stattete der Biologiegrundkurs am Arnold-Janssen Gymnasium einen Besuch ab. Dort klärten sie ein fiktives Verbrechen auf.

 Mit Laborbrille und Einweghandschuhen eingekleidet, leisteten die Schüler des AJG anspruchsvolle Laborarbeit. Foto: Schule

Mit Laborbrille und Einweghandschuhen eingekleidet, leisteten die Schüler des AJG anspruchsvolle Laborarbeit. Foto: Schule

Foto: Schule

Die Aufklärung eines fiktiven Verbrechens war die Aufgabe der 19 Schüler des Biologiegrundkurses Jahrgangsstufe zwölf am Arnold-Janssen Gymnasium (AJG) in St. Wendel. Hierzu besuchte die Gruppe das Mach-Mit-Labor des Institutes für Biochemie der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Als Ausgangsmaterial bei der Verbrechensaufklärung dienten DNA-Proben von drei fiktiven Verdachtspersonen.

Eine davon, der Täter, hatte am Tatort eine DNA-Spur zurückgelassen. Diese DNA wird in der Praxis aus biologischem Material wie Speichel, Sperma oder Blut gewonnen. Hierbei bedienten sich die Schüler zweier elementarer Techniken des genetischen Fingerabdrucks: Erstens das Schneiden von DNA mit Enzymen, die die DNA an ganz bestimmten Stellen aufschneiden können. Zweitens werden die entstehenden DNA-Bruchstücke aufgetrennt, wobei man sich die negative Ladung der DNA zunutze macht, sodass die DNA- Bruchstücke zum Pluspol wandern. Das Ergebnis einer solchen Untersuchung ist ein charakteristisches Bandenmuster, das für jeden Menschen so typisch ist wie sein Fingerabdruck.

Das Muster, das mit der am Tatort gefundenen DNA übereinstimmt, überführt den Täter. Die Methode des genetischen Fingerprints wird wegen ihrer hohen Beweiskraft besonders bei der Vaterschaftsbestimmung und der Aufklärung von Sexualstraftaten genutzt. Obwohl von den Schülern anspruchsvolle Laborarbeit verlangt wurde, arbeiteten alle begeistert mit, auch weil Projektleiter Michael Faust vor die Versuchsdurchführung noch eine Wiederholung der theoretischen Grundlagen stellte, wie sie der Lehrplan Klasse zwölf im Bereich Molekularbiologie/Gentechnik verlangt. Darüber hinaus gelang es ihm, die einzelnen Schritte in der Praxis anschaulich zu erklären, sodass die in Kleingruppen eingeteilten Schüler alle ein Ergebnis erhielten und staunend ihr Bandenmuster unter der UV-Lampe betrachten konnten.

Für die ganz wissenschaftlich in weißem Kittel, mit Laborbrille und Einweghandschuhen eingekleideten Schüler war der Tag eine Bereicherung. Gelang es doch, ein recht abstraktes Kapitel der Biologie anschaulich zu machen und die Freude am wissenschaftlichen Arbeiten zu wecken.

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