Sprachpaten und Flüchtlinge auf den Spuren von Alfred Döblin

Saarbrücken · Eine Gruppe von ehrenamtlichen Flüchtlingspaten und ihre Schützlinge aus dem Caritasverband hat sich auf eine Exkursion im Grenzgebiet um Saargemünd gemacht. Die Teilnehmer wandelten damit auf den Spuren von Alfred Döblin . In der Weimarer Republik war der streitbare Döblin einer der führenden Intellektuellen des linksbürgerlichen Spektrums und wurde zu einem der wichtigsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Während des 1. Weltkriegs war Döblin als Lazarettarzt in Saargemünd stationiert und dem Grenzgebiet mit seiner wechselvollen Geschichte nicht nur als Militärarzt über längere Zeit verbunden. In zahlreichen Briefen und Postkarten hat Döblin seinen Alltag in dieser Zeit beschrieben und dokumentiert. Zwischen den Weltkriegen schrieb Döblin sein wichtigstes Werk "Berlin Alexanderplatz", das damals auch gleich mit Heinrich George in der Hauptrolle verfilmt wurde.

Ehrenamtliche Helfer aus der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer, die von Pia Braul betreut werden, und Paten aus dem "Erst-Integration-Netz Saar" unter Kristina Weyer beteiligten sich an der Spurensuche. Walter Delarber, ein langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Integrationsarbeit, der gleichzeitig ausgebildeter Tourismusführer ist, hatte seine Mitstreiter zu dieser Exkursion in die Umgebung von Saargemünd eingeladen. Delarber vermittelte der Gruppe auf der rund 20 Kilometer langen Wanderung naturkundliches und historisches Wissen. Die Erinnerungen an das Leben und Denken von Alfred Döblin während des Ersten Weltkriegs boten eine Fülle von Anregungen und Anknüpfungspunkten für einen regen Gedankenaustausch.

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