Spitzenidee mit dem Parfüm

Bei der Kaffeemaschine liegen oft Ideen rum. Das weiß jetzt auch SZ-Mitarbeiter Alexander Manderscheid.

Das einzige, was mir einfällt, ist: "Das ist mein Parfüm !" Den ganzen Tag schon zerbreche ich mir den Kopf. Immer wieder und immer wieder. "Hast Du eine Spitzenidee?" hieß es heute Morgen in der Redaktion. Und je später der Tag, desto weniger spitze muss die Idee sein. Die Zeit drängt.

"Spitze", so nennen wir die täglichen Texte an dieser Stelle, in denen wir über Erlebtes erzählen, Kurioses selbst zu verstehen versuchen oder uns schlichtweg nur wundern. Aber manchmal fehlt die Idee - die Spitzenidee. "Hast Du eine?" Und jeder nuschelt sich als Antwort etwas in den Bart zwischen Ortsratssitzungstexten, Telefonaten und Internet-Recherche. Am besten ist es ja, du schreibst schnell etwas nieder in dem Moment, in dem es dich bewegt. Aber manchmal ist eben Ebbe in der Ideenkasse.

Ich schaue aus dem Fenster und finde in der müden Fassade der Röchlingbank keinen zündenden Funken. Der Himmel ist azurblau. Punkt. Was soll ich dazu sagen? "Endlich Sommer"? Die Erlösung lässt auf sich warten. Schließlich stehe ich auf und koche Kaffee, und der Duft der frisch gemahlenen Bohnen steigt mir in die Nase. "Das ist mein Parfüm ", hatte meine Oma immer gesagt, gelächelt und mir die Kaffeedose unter die Nase gehalten. "Oh ja! Wie das duftet." Danke, Oma! Für die kleine Hilfe aus der Vergangenheit.

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