Spielerisch fit im Brandschutz

Saarbrücken · 250 Kinder zwischen sechs und zehn Jahren sind im Saarland in der Bambini-Feuerwehr aktiv. Dort werden sie spielerisch auf den Brandschutz vorbereitet. Dank der Kinder-Gruppen gewinnt auch die Jugendfeuerwehr wieder an Nachwuchs.

 Die Miniwehr des Löschbezirks Süd in Überherrn mit ihren Betreuerinnen und Feuerwehrfrauen Kathrin Hewer (links) sowie Myriam Beikert.

Die Miniwehr des Löschbezirks Süd in Überherrn mit ihren Betreuerinnen und Feuerwehrfrauen Kathrin Hewer (links) sowie Myriam Beikert.

Foto: Johannes A. Bodwing

Im Saarland muss sich die Freiwillige Feuerwehr mittlerweile vielleicht weniger um ihren Nachwuchs sorgen. Denn neben den 293 saarländischen Jugendfeuerwehren mit knapp 4000 Mitgliedern gibt es seit 2013 auch sogenannte Kinder- oder Bambini-Feuerwehren. Möglich machte das die Änderung des saarländischen Brandschutzgesetzes im August 2013. Seitdem dürfen Kinder schon ab sechs Jahren in besonderen Gruppen auf die Jugendfeuerwehr vorbereitet werden.

Bei Brand richtig verhalten

Die kleinen Feuerwehrleute dürften natürlich noch keine richtigen Übungen mitmachen, erklärt der Landesjugendfeuerwehr-Beauftragte Markus Klein. Ein wenig Wasser spritzen oder ein Feuerwehrauto anschauen dürften sie aber schon. Die Kinder sollen spielerisch eine Art Brandschutz-Vorbildung erhalten. Das heißt, in erster Linie basteln, malen und spielen sie. Dabei lernen sie dann zum Beispiel, wie sie bei einem Brand reagieren, also wie sie sich in Sicherheit bringen und einen Notruf absetzen. Leiter der Gruppen sind teilweise Feuerwehrleute , aber auch interessierte Eltern oder sonstige fachfremde Personen, die sich für das Thema Feuerwehr und die Arbeit mit Kindern interessieren.

Viele wechseln zur Jugendwehr

Direkt nach der Gesetzesänderung wurde die landesweit erste Bambini-Feuerwehr in Bergweiler-Sotzweiler im Landkreis St. Wendel gegründet. Zu ihr haben sich seitdem bereits 15 weitere offiziell gemeldete Kinderfeuerwehren mit jeweils zehn bis 20 Kindern gesellt. Insgesamt seien es derzeit etwa 250 Kinder, darunter sowohl Jungen als auch Mädchen, erklärt Klein. Er halte das Projekt für absolut erfolgreich, denn es sorge auch für Zuwachs bei der Jugendfeuerwehr. Über 50 Prozent der Kinder würden nach der Kinderfeuerwehr mit acht bis zehn Jahren in die Jugendfeuerwehren eintreten. Es sei ein gerne genutztes Angebot, das ständig Zuwachs finde.

Das bestätigte auch Bernd Becker, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, der das Projekt "Kinderfeuerwehr" eine Erfolgsgeschichte nannte.

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Hintergrund Feuerwehrgruppen gibt es für verschiedene Altersklassen: Vorbereitungsgruppe: Kinder von sechs bis zehn Jahren, Vorbereitung auf die Jugendfeuerwehr Jugendfeuerwehr: Kinder und Jugendliche von acht bis 16 Jahren, Vorbereitung auf den späteren aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr mittels eigener Übungen und Ausbildungsveranstaltungen. Noch kein Einsatzdienst. Aktiver Dienst: Jugendliche ab 16 Jahren. Aktiver Dienst endet spätestens mit 65 Jahren. Altersabteilung: Mitglieder, die die Altersgrenze von 65 Jahren erreicht haben oder aus gesundheitlichen Gründen aus dem Dienst ausgeschieden sind. ska

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