Spezialkräfte nehmen brutalen Menschenhändler fest

Saarbrücken · Ein Rumäne soll Frauen unter einem Vorwand aus seinem Heimatland ins Saarland gelockt und sie auf den Straßenstrich gezwungen haben. Er misshandelte und demütigte sie. Spezialkräfte stoppten den Mann nun in Saarbrücken.

Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hat am vorigen Mittwoch in Saarbrücken einen mutmaßlichen Menschenhändler festgenommen. Die Ermittler bezeichneten den 41-jährigen Rumänen gestern in einer Mitteilung als "äußerst brutal". Ihm werden unter anderem Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung, gefährliche Körperverletzung und versuchte Vergewaltigung vorgeworfen. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Laut Polizei brachte der Mann 2012 drei Frauen aus Rumänien ins Saarland - unter dem Vorwand, sie sollten als Restaurant-Bedienungen arbeiten. "Bereits an den ersten Tagen wurden die Frauen mit massiver körperlicher Gewaltanwendung gezwungen, für den Rumänen auf dem Saarbrücker Straßenstrich zu arbeiten", berichtete die Polizei. Dabei habe er die Sexualpraktiken und Preise bestimmt. Die Einnahmen hätten die Frauen komplett abgeben müssen. Zusätzlich habe der Mann gedroht, den noch in Rumänien wohnenden Angehörigen der Frauen Gewalt anzutun.

Eine der Frauen setzte sich 2013 nach Darstellung der Polizei ab und erstattete Anzeige. In der Folge habe der Peiniger den ebenfalls in seiner Gewalt befindlichen Bruder der geflohenen Frau misshandelt und gedemütigt, um so ihre Rückkehr nach Deutschland zu erzwingen. Der 41-Jährige habe zudem eine zweite Frau, die nach Rumänien geflüchtet war, in dem Land aufgespürt und sie gegen ihren Willen wieder ins Saarland gebracht, wo er sie mit Schlägen und Tritten wieder auf den Straßenstrich zwang. Der Frau gelang Anfang März 2014 mit Hilfe eines Freiers erneut die Flucht. Mit Gewalt und Drohungen gegen andere Prostituierte versuchte der 41-Jährige am Mittwoch, ihren Aufenthaltsort zu erfahren. Dabei brach er einer der Frauen die Hand. Nach einer Anzeige fahndete die Polizei nach dem Mann - und nahm ihn um 21 Uhr fest.

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