Spenden für ein Lächeln

Saarbrücken · Mehr als 220 000 Menschen sind am zweiten Weihnachtstag 2004 durch eine riesige Flutwelle in Süd-Asien umgekommen. Der Tsunami verwüstete ganze Landstriche. Unterstützung für die betroffenen Menschen kam aus der ganzen Welt.

 Auf Sri Lanka hat die SZ mit ihrer Aktion „Hilf-Mit!“ Michael Kreitmeirs (hinten rechts) Hilfsprojekte lange unterstützt. Foto: Kreitmeir

Auf Sri Lanka hat die SZ mit ihrer Aktion „Hilf-Mit!“ Michael Kreitmeirs (hinten rechts) Hilfsprojekte lange unterstützt. Foto: Kreitmeir

Foto: Kreitmeir

Auch aus dem Saarland. Seit der Flutkatastrophe 2004 unterstützen Leserinnen und Leser der Saarbrücker Zeitung das Hilfsprojekt "Little Smile" von Michael Kreitmeir auf Sri Lanka . Vor Kurzem hat die SZ die letzten Spendengelder überwiesen und das Projekt abgeschlossen. Peter Seringhaus (Foto: SZ), stellvertretender Chefredakteur und Vorsitzender des Wohltätigkeitsvereins "Hilf-Mit!" der Saarbrücker Zeitung , zieht im Interview mit SZ-Redakteur Volker Fuchs Bilanz.

Wie viel Geld haben die SZ-Leser in mehr als zehn Jahren gespendet?

Peter Seringhaus: Das waren rund 110 000 Euro. Eine stolze Summe, wofür wir uns bei unseren Leserinnen und Lesern herzlich bedanken!

Warum hat die SZ gerade "Little Smile" von Michael Kreitmeir unterstützt?

Peter Seringhaus: Nach dem Tsunami im Indischen Ozean wollten wir auch vom Saarland aus helfen. Wir haben unsere Leser um Vorschläge gebeten. Einige SZ-Leser kannten "Little Smile" von Urlauben auf Sri Lanka und haben die Organisation vorgeschlagen. Der ehemalige Filmemacher und Mitarbeiter des Bayrischen Rundfunks, Michael Kreitmeir, arbeitet seit Ende der 1990er Jahre auf der Tropeninsel. Er und seine Mitarbeiter kümmern sich vor allem um junge Waisen. "Little Smile" bietet eben nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Schule, Ausbildung und medizinische Versorgung. Nachhaltigkeit ist für Kreitmeir Verpflichtung.

Welche Projekte konnten mit den Spendengeldern verwirklicht werden?

Peter Seringhaus: Wir haben mit den Spendengeldern jährlich einzelne Vorhaben von Michael Kreitmeir unterstützt und darüber berichtet: den Bau von Wohnhäusern, Schulen sowie Einrichtungen zur Ausbildung und medizinischen Versorgung.

Im Gegensatz zu vielen anderen Hilfsvorhaben hat die SZ "Little Smile" nachhaltig über mehr als zehn Jahre unterstützt. Warum haben Sie diesen Weg gewählt?

Peter Seringhaus: Nach einem Jahr ließ die weltweite Hilfsbereitschaft spürbar nach. Dem wollten wir etwas entgegensetzen, haben nach wie vor zu Spenden für "Little Smile" aufgerufen und konnten mit dem gesammelten Geld zehn Jahre lang einzelne Projekte auf Sri Lanka fördern. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Menschen dort nicht nur unter dem Tsunami gelitten haben, sondern auch unter einem langen und blutigen Bürgerkrieg. Michael Kreitmeir hat es sich daher von Anfang an zur Aufgabe gemacht, die beiden verfeindeten Volksgruppen, die Singalesen und Tamilen, zusammenzubringen. Das ist ihm in den Einrichtungen von "Little Smile", was übersetzt kleines Lächeln heißt, gelungen. Die Aufnahme in den Häusern von "Little Smile" hat den oftmals traumatisierten Kindern wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. So ist die Arbeit dort angelegt.

Ist das Projekt jetzt abgeschlossen?

Peter Seringhaus: Wir haben die letzten Spendengelder an "Little Smile" überwiesen. Das Spendenkonto ist geschlossen. Sollte noch Geld eingehen, wandert es in den großen Topf von "Hilf-Mit!". Der Kontakt zu Michael Kreitmeir wird aber nicht abreißen. Mit ihm habe ich vereinbart, dass wir ein- oder zwei Mal im Jahr über die Entwicklung von "Little Smile" berichten.

Wenn jemand "Little Smile" weiter unterstützen will, wie kann er das tun?

Peter Seringhaus: Die Arbeit von "Little Smile" ist ja nicht beendet. Das wird sie nie sein. Daher ist Unterstützung nach wie vor wichtig. Alle Informationen sind im Internet unter

www.littlesmile.de zu finden. Ich würde mich sehr freuen, wenn weiter Hilfe aus dem Saarland nach Sri Lanka geht.

Nun noch zur Wohltätigkeitsaktion "Hilf-Mit!" der SZ. Wie viel Geld haben die Menschen im Saarland hier im vergangenen Jahr gespendet?

Peter Seringhaus: Im Jahr 2014 gingen auf die Konten von "Hilf-Mit!" weit über 162 000 Euro ein. Auch dafür bedanke ich mich sehr.

Was wird mit diesen Geld gemacht?

Peter Seringhaus: Grundsätzlich helfen wir mit den Spendengeldern Saarländern, die unverschuldet in Not geraten sind. Und Armut gibt es auch im Saarland. Vor allem Kinder in sozialschwachen Familien unterstützt unser Verein seit vielen Jahren, indem wir beispielsweise Kleidung, Mobiliar und medizinische Hilfsmittel finanzieren. Also in den Fällen, in denen die öffentliche Förderung nicht mehr greift. Darüber hinaus engagieren wir uns beim Kinderhospizdienst Saar, der sich um schwer kranke Kinder kümmert. Den Hospizdienst haben wir von 2012 bis 2015 mit jährlich 30 000 Euro unterstützt und seine segensreiche Tätigkeit in vielen Berichten vorgestellt. Dem ging eine Grundsatz-Entscheidung des Vorstands voraus, einer saarländischen Organisation gezielt über einen längeren Zeitraum zu helfen. Im kommenden Jahr werden wir einer anderen Einrichtung im Saarland finanziell unter die Arme greifen. Wer das sein wird, entscheidet der Vereinsvorstand in Kürze.

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