SPD will Machtwechsel im Bezirk Halberg

Saarbrücken · Die SPD will im Stadtrat die Koalition mit Linkspartei und Grünen fortsetzen. Auch in drei Bezirksräten wäre dieses Bündnis möglich. Nur im Bezirksrat West reicht der SPD auch eine Koalition mit der Linkspartei. Besonders spannend wird es im Bezirksrat Halberg.

Die SPD könnte nach den Kommunalwahlen alle vier Bezirksbürgermeister stellen: SPD, Linke und Grüne hätten in den Bezirksräten Mitte, Halberg und Dudweiler wie im Stadtrat die Mehrheit, im Bezirksrat West können SPD und Linke allein regieren. Im Bezirk Halberg will Detlef Rauen aus Schafbrücke den Christdemokraten Daniel Bollig als Bezirksbürgermeister ablösen. Rot-Rot-Grün hätte im Bezirksrat eine Stimme Mehrheit gegenüber CDU und FDP.

"Ich bin angetreten, um Bezirksbürgermeister zu werden. Rot-Rot-Grün ist meine erste Priorität", sagte Rauen. Wenn das nicht funktioniere, strebe er eine große Koalition mit der CDU an. Gestern Abend tagte der SPD-Kreisvorstand, um das Wahlergebnis zu analysieren. Rauen betonte, er werde natürlich in Abstimmung mit der Bezirksratsfraktion und der Partei auch mit den anderen Fraktionen reden. Allerdings ist die CDU im Bezirksrat Halberg die stärkste Fraktion mit neun Sitzen gegenüber der SPD mit sieben Sitzen. Linkspartei und Grüne entsenden je zwei Kommunalpolitiker in den Bezirksrat und die FDP einen.

Bollig hat den Kampf um den Bezirksbürgermeisterposten noch nicht aufgegeben. Die Jamaika-Mehrheit aus CDU, FDP und Grünen habe gut funktioniert, er würde die Zusammenarbeit gerne fortsetzen. Die drei Fraktionen kämen zusammen auf zwölf Sitze. Bollig sagte: "Wir werden mit allen Gespräche führen und dann schauen, was das Beste für die Bürger ist. Das ist meine Maxime." Rund sieben Prozent habe die CDU im Bezirk zugelegt. Das sei auch eine Anerkennung seiner Arbeit, meinte der Christdemokrat.

Holger Horn von den Grünen wollte sich gestern noch nicht auf ein rot-rot-grünes Bündnis im Bezirksrat Halberg festlegen. Er werde viele Gespräche führen und dann entscheiden, mit wem er grüne Inhalte am besten umsetzen kann, sagte Horn: "Die Zufriedenheit der Bürger ist entscheidend."

Im Bezirksrat Mitte will Bezirksbürgermeisterin Christa Piper (SPD) fünf weitere Jahre im Amt bleiben. Gerüchten, sie würde nach ihrer Wiederwahl vorzeitig ihren Posten räumen und einer Genossin nach einiger Zeit Platz machen, erteilte Piper eine Absage. SPD, Linke und Grüne kämen auf 13 Sitze, wobei die SPD mit sieben Sitzen die stärkste Fraktion bildet. Die CDU kommt auf sechs Sitze, FDP und Piraten haben je einen Sitz. "Wir haben bisher mit wechselnden Mehrheiten im Bezirksrat gearbeitet. Ich würde jetzt Rot-Rot-Grün favorisieren", sagte Piper. Die Grünen hätten vor fünf Jahren aber eine eigene Kandidatin für den Bezirksbürgermeister-Posten aufgestellt. Gemeinsam mit der Fraktion und dem Kreisvorstand werde sie entscheiden, wie es nun weitergeht, sagte Christa Piper. Klare Verhältnisse gibt es wohl im Bezirksrat West. Bezirksbürgermeister Claus Theres (SPD) sagte, er wolle die Zusammenarbeit mit der Linkspartei fortsetzen. Beide Fraktionen kommen zusammen auf zwölf Sitze, die CDU hat sieben sowie Grüne und NPD je einen Sitz. Im Bezirk Dudweiler könnte der Sozialdemokrat Reiner Schwarz Bürgermeister werden, wenn hier Rot-Rot-Grün zusammenarbeitet. Im Bezirksrat haben SPD und CDU jeweils sieben Sitze. Die Linkspartei kommt auf drei Sitze, die Grünen auf zwei. So hätte Rot-Rot-Grün mit zwölf Sitzen die Mehrheit. Die FDP und die Alternative für Deutschland (AfD) sind mit je einem Politiker vertreten.

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