SPD: Ludwigspark wie geplant sanieren

Saarbrücken · Fraktionschef Peter Bauer will zunächst zwei neue Tribünen bauen lassen und über die dritte mit dem Land verhandeln.

 Die Sanierung des Ludwigsparkstadions wird deutlich teurer als geplant. Foto: Becker&Bredel

Die Sanierung des Ludwigsparkstadions wird deutlich teurer als geplant. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Peter Bauer, Mitglied des Aufsichtsrats der Projektgesellschaft Sanierung Ludwigsparkstadion mbH, will trotz höherer Kosten an dem ursprünglichen Sanierungsplan festhalten. In den vergangenen Tagen hatte es heftige Diskussionen über das Stadion gegeben, nachdem Baudezernent Professor Heiko Lukas angekündigt hatte, die Sanierung werde nun 28 Millionen statt der zuletzt geplanten 20 Millionen Euro kosten (die SZ berichtete).

Bauer, zugleich SPD-Fraktionschef im Stadtrat, schlug gestern vor, zunächst nur die Haupttribüne und die Fantribüne an der Saarlandhalle zu bauen. Diese Tribünen habe die Stadt ausgeschrieben. Wenn diese fertig sind, könnten im Ludwigspark Drittligaspiele ausgetragen werden, falls der 1. FC Saarbrücken aufsteigt. Über die Finanzierung der dritten neuen Tribüne - die Victor's-Tribüne bleibt stehen - und die Sanierung des Stadionumfeldes müsse die Verwaltung dann mit der Kommunalaufsicht verhandeln. Wird auch diese Tribüne gebaut, wäre der Ludwigspark "zweitligatauglich", sagte Bauer. Damit widersprach er den Äußerungen von Tobias Hans (CDU), der das am Montag bezweifelt hatte. Bauer hofft, dass der Saarbrücker Stadtrat seinem Vorschlag folgt. Er stellte der Presse zwei weitere Optionen vor, die Bauer aber ablehnt: erstens den Baustopp. Dann würde der Ludwigspark zu einem Stadion nur für Amateurmannschaften, oder das Gelände würde als Gewerbegebiet genutzt. Zweite Variante: Die Ausschreibung werde aufgehoben und die einzelnen Gewerke neu ausgeschrieben. Dann würden sich die Bauarbeiten aber deutlich verzögern und die Planungskosten steigen, meinte Bauer.

Die Stadtverwaltung hatte in der vergangenen Woche erklärt, auf die Ausschreibung hätten sich nur wenige Bieter gemeldet. So habe es keinen "Wettbewerbsdruck" gegeben. Dadurch stiegen nun die Kosten für den Ludwigspark. "Das Ausschreibungsergebnis hat uns umgehauen", sagte Bauer. In der Aufsichtsratssitzung im Dezember 2016 sei von acht Millionen Euro Zusatzkosten noch keine Rede gewesen. Es sei nur klar gewesen, dass es teurer als geplant wird. Am Montag hatten die CDU- und SPD-Fraktionen im Landtag erklärt, mehr als die vereinbarten 15 Millionen Euro Zuschuss für die Stadionsanierung werde es von der Landesregierung nicht geben. Die Zusatzkosten müsse die Stadt Saarbrücken alleine tragen. Das bestätigte Peter Bauer: "Wir haben nie gesagt, wir brauchen vom Land mehr Geld. Der Ball liegt bei uns im Feld." Der SPD-Politiker hofft, dass sich die Landesregierung an ihre Finanzierungszusage hält.

Und warum sollte die Kommunalaufsicht der hoch verschuldeten Stadt Saarbrücken einen Kredit für das Stadion genehmigen? Bauer: "Das wird nicht einfach." Über das Investitionsprogramm müsse die Verwaltung mit der Landesregierung aber schon wegen des Kita-Ausbaus und weiterer Investitionen in den Schulen reden. Dann müsse auch über den Ludwigspark verhandelt werden.

Nach seiner Ansicht braucht Saarbrücken ein "konkurrenzfähiges Stadion". Die Betriebskosten würden nach der Sanierung deutlich sinken, glaubt Bauer. Diese betragen nach seinen Angaben derzeit rund 800 000 Euro pro Jahr. Er drängt auf eine schnelle Entscheidung des Stadtrats - entweder in der nächsten Sitzung kurz vor der Landtagswahl im März oder in einer Sondersitzung. Denn 2018 sollte das Stadion eigentlich fertig sein.

Die FDP-Stadtratsfraktion forderte die Projektgesellschaft auf, alle Zahlen auf den Tisch zu legen. Der Stadtverordnete Tobias Raab erklärte, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) und Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) sollten gemeinsam eine Lösung für den Ludwigspark finden. Der Einstieg privater Investoren und der Verkauf der Namensrechte dürften kein Tabu sein.

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