SPD-Affäre um „Rote Hosen“: Staatsanwalt vernimmt Klimmt

Saarbrücken · Im Rahmen ihrer Ermittlungen zur Affäre um die SPD-Landtagsfraktionself "Rote Hosen " hat die Staatsanwaltschaft jetzt Ex-Regierungschef Reinhard Klimmt , früherer SPD-Landeschef, als Zeugen vernommen.

Die Ermittlungen wegen Untreue und Betrug richten sich gegen vier ehemalige Mitarbeiter der SPD-Fraktion , von denen heute zwei als Abteilungsleiter in Ministerien arbeiten. Ein Prüfbericht des Rechnungshofes, der der Fraktion die Verschwendung von Steuergeld, unter anderem für Reisen und Bewirtungen der SPD-Kicker in Höhe von mehr als 80 000 Euro vorwirft, hat vor Monaten den Staatsanwalt auf den Plan gerufen.

Klimmt (73) bestätigte gegenüber unserer Zeitung, dass er am Dienstag als Zeuge zur staatsanwaltlichen Vernehmung vorgeladen war: "Ich bin der Ladung gefolgt, konnte aber wenig zur Aufklärung beitragen." Fußballfreund Klimmt hatte in den siebziger Jahren die Fraktionsmannschaft gegründet, war aber nach einer Herzerkrankung im Jahr 2001 kaum noch aktiv.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft teilte gestern mit: "Herr Klimmt hat alle ihm gestellten Fragen umfänglich, glaubhaft und nachvollziehbar beantwortet. Zur Erhellung der im Ermittlungsinteresse stehenden Vorgänge wusste er als längst ausgeschiedenes Fraktionsmitglied nichts Wesentliches beizutragen." Weitere Informationen zum Stand des Verfahrens lehnte die Staatsanwaltschaft ab.

Wie es heißt, sollen die Ermittlungen kurz vor dem Abschluss stehen. Angeblich interessieren sich die Ermittler derzeit besonders dafür, ob Politiker an Reisen in ein Wellnesshotel im Schwarzwald teilgenommen haben.

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