Sparkasse Saarbrücken schließt Filialen

Saarbrücken · Die Sparkasse Saarbrücken hat zum Jahreswechsel sechs von 20 Selbstbedienungs-Filialen geschlossen - die Aufwendungen hätten in keinem Verhältnis zur geringen Nutzung gestanden, begründete Vorstandsmitglied Frank Saar die Einschränkung des Service vor Ort.

In St. Nikolaus und Emmersweiler im Warndt, in Sitterswald, Kutzhof, im Metro-Markt Dudweiler und im Technologiezentrum Sitz in Burbach gibt es seit Jahresbeginn keine Selbstbedienungs-Filialen der Sparkasse Saarbrücken mehr. Leserreporter Achim Wagner aus St. Nikolaus, der am Silvestertag vor verschlossener Tür stand, kritisierte diese "Verringerung des Kundenangebotes" scharf. Das sei das Gegenteil von Kundendienst, nämlich "eine Zumutung".

Frank Saar , Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Saarbrücken, widersprach auf Anfrage unserer Zeitung der Mutmaßung, man schließe "mal eben so" eine Stelle. Es sei vielmehr so, dass jeder einzelnen Entscheidung eine Analyse und Bewertung von Kundenkontakten und Geldauszahlungen am Automaten vorausgehe. Man entscheide nicht über den Daumen, sondern anhand von Fakten. In den sechs genannten Filialen seien in den letzten Monaten nur jeweils etwa zehn bis maximal 25 Bargeldverfügungen pro Tag registriert worden. Der Trend gehe dahin, Geld dort abzuheben, wo man es ausgeben könne, also in den Städten. Auch gehe seit zwei bis drei Jahren (nach 20 Jahren des Anstiegs) die Zahl der Abhebungen an Automaten zurück. Grund sei die wachsende Bedeutung des bargeldlosen Zahlens.

Wie Frank Saar erläuterte, kosteten Geldautomaten immer mehr Geld, und zwar in Anschaffung und Unterhalt. Zwei Beispiele: Immer wenn ein neuer Schein in Umlauf komme (wie kürzlich der Zehner), müsse die Erkennungssoftware geändert werden. Und da Gangster neuerdings Geldautomaten sprengen, steigen die Aufwendungen für vorbeugenden Schutz. Wenn nun die Nutzung in keinem Verhältnis zu dem Aufwand stehe, müsse man das Angebot einstellen. In den sechs wenig frequentierten und deshalb geschlossenen SB-Filialen sei jede einzelne Abhebung mit bis zu 3,70 Euro quasi subventioniert worden. Eigentlich, so Frank Saar , müsste man bei kühler Abwägung noch einige weitere SB-Filialen zumachen, das Haus verhalte sich insgesamt eher zurückhaltend. Es werde aber weiterhin zu einzelnen Stilllegungen von Bargeldautomaten kommen. Die Sparkasse Saarbrücken unterhält derzeit noch 93 Automaten. Wo vier stehen, könnten es bald auch drei tun, schließlich seien die Automaten schneller als früher, so Saar .

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