Spannende Begegnung der Kulturen

St Johann · Die Künstler strahlten, die Gäste geizten nicht mit Applaus: Das Deutsch-Koreanische Festival „Climax of Rhythm“ in der gut besuchten Saarbrücker Congresshalle war ein voller Erfolg.

 Eine Impression von „Climax of Rhythm“, dem deutsch-koreanischen Festival 2013 in der Congresshalle. Foto: Iris Maurer

Eine Impression von „Climax of Rhythm“, dem deutsch-koreanischen Festival 2013 in der Congresshalle. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Den Titel "Climax of Rhythm" trug dieser von den Saarbrücker "SB young artists" veranstaltete Korea-Festival-Abend mit der renommierten Musik-und Tanzgruppe Samulnori Hanullim in der Congresshalle völlig zu Recht. Die vier koreanischen Musiker entfachten mit ihren nur vier Instrumenten - zwei Gongs und zwei Trommeln - ein wahres Feuerwerk an vielschichtigen Rhythmen. Nicht nur in ihrer Energie, die auch ohne elektrische Verstärkung bis in den letzten Winkel der großen, gut besuchten Halle trug, erinnerten sie ein wenig an afrikanische Trommelmusik.

Ihre farbenfrohen Trachten wiederum, die die Herkunft aus der bäuerlichen Folklore verraten, wirkten europäischen Trachten durchaus verwandt. Der Clou aber sind Puschel und lange Bänder auf den Hüten der Männer. Die schwingen sie mit dem Kopf zu eleganten Kreisen wie in der rhythmischen Sportgymnastik, während sie dazu trommeln und auch noch tanzen und fantastische Drehsprünge mit unglaublicher Leichtigkeit ausführen.

Beglückwünschen darf man die "SB young artists" zu ihrer Idee, diese Künstler nicht allein vorzustellen, sondern mit Tänzern des Staatstheaterballetts und Jazz-Musikern zusammen zu bringen. Die sechs Tänzerinnen und Tänzer kontrastierten die hochdramatischen, sich dabei stets zu steigern scheinenden Trommelrhythmen, sehr klug mit weichen Bewegungen, um hin und wieder gezielt zu explodieren.

Besonders spannend wurde es, wenn je ein Tänzer zu einem Musiker improvisierte. Mit hochnervösem Jazz nahm die fünfköpfige Band Kaori & Bagabonds um die Pianistin Kaori Nomura den Stab anschließend passend auf - und wechselte auch mal in einen entspannteren Sound. Die Tänzerin von Hanullim, die zuvor traditionell mit reduzierten Gesten apart wie eine madonnenartige Folklorepuppe über den Boden geschwebt war, erlebte man dazu nun verblüffend modern wie eine elegante Cool-Jazz-Göttin.

Zum Finale wagten sich die Jazzer an das mit Spannung erwartete Zusammenspiel mit den koreanischen Perkussionisten. Das funktionierte am besten, wenn die Trommler in den Tutti und im Dialog mit dem Schlagzeuger ungebremst spielen durften. Am Ende strahlten die Künstler - und das Publikum geizte nicht mit Applaus.

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