Spagat zwischen Klassik und Show

Homburg · Ein gelungenes deutsch-amerikanisches Freundschaftskonzert der United States Air Forces in Europa-Band erlebten am Freitag 400 Besucher im Homburger Saalbau. Der Erlös des Konzertes ging zugunsten der Lions-Hornhautbank der Augenklinik des Uniklinikums.

 Unter der Leitung von Lieutenant Colonel R. Michael Mench (rechts) lieferte die United States Air Forces in Europe-Band einen wunderbaren Konzertabend zu Gunsten der Lions-Hornhautbank der UKS-Augenklinik. Foto: Thorsten Wolf

Unter der Leitung von Lieutenant Colonel R. Michael Mench (rechts) lieferte die United States Air Forces in Europe-Band einen wunderbaren Konzertabend zu Gunsten der Lions-Hornhautbank der UKS-Augenklinik. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Brillante Musik, ein bestens aufgelegtes Orchester, ein praktisch bis auf den letzten Platz besetzter Homburger Saalbau: Das deutsch-amerikanische Freundschaftskonzert der United States Air Forces in Europe-Band (USAFE-Band) zu Gunsten der Lions-Hornhautbank der Augenklinik des Universitätsklinikums (UKS) präsentierte sich am vergangenen Freitag als echter Volltreffer mitten im Ziel. Und dieses Ziel war weitaus mehr, als rund 400 Gästen nur einen schönen musikalischen Abend zu bereiten. "Wir wollen mit diesem Konzert heute Abend die Menschen auch für den immer noch bestehenden Mangel an Hornhautspenden sensibilisieren", betonte Professor Berthold Seitz, Leiter der Augenklinik am UKS, den Hintergrund für den freitäglichen Konzert-Leckerbissen. "In Deutschland warten mehr als 2000 fast blinde Menschen auf eine Hornhautverpflanzung, in Homburg sind es derzeit 220. Und das, obwohl wir im vergangenen Jahr fast 270 Hornhauttransplantationen durchgeführt haben." Immerhin habe sich die Zahl der Menschen mit Organspendeausweis in den zurückliegenden zehn Jahren von zwölf auf 25 Prozent erhöht." Es gebe also durchaus eine leichte Veränderung hin zum Positiven, so Seitz. "Ich denke, wir sind keine Rufer in der Wüste, sondern wir ackern durchaus auf fruchtbarem Boden." Damit der aber mehr Früchte trage, sei es notwendig, dass sich mehr Menschen für eine Organspende entschieden

Vor diesem Hintergrund gewann das Konzert der USAFE-Band eine noch größere Bedeutung. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass eine Formation der US-Streitkräfte für die gute Sache aufspielte? Diese Frage beantwortete Dr. Mona Bischoff, mitverantwortlich für die Lions-Hornhautbank der Augenklinik. Und Bischoffs Antwort machte klar: Es ist immer gut, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt. "Der Kontakt zur USAFE-Band ergab sich daraus, dass dort Musiker spielen, die auch mit meinem Vater gemeinsam aktiv sind", erzählte Bischoff. So habe schon längere Zeit die Idee bestanden, mit dieser Formation ein Konzert zu veranstalten. "Zuerst war das ein vager Gedanke, dann hat er Gestalt angenommen. Und heute sind wir hier." Und Mona Bischoff zeigte sich mehr als erfreut, dass die Premiere der Augenklinik als Konzertveranstalter so überragenden Zuspruch fand.

Und wer sich am Freitagabend für einen Besuch im Saalbau Homburg entschieden hatte, der wurde belohnt: Die Konzert-Formation der USAFE-Band unter der Leitung von Lieutenant Colonel R. Michael Mench schaffte buchstäblich spielend den Spagat zwischen dem Anspruch klassischer Musik und launigen Show-Elementen. Angefangen bei den Nationalhymnen Deutschlands und der Vereinigten Staaten über den mit komödiantischen Einlagen und einem beeindruckenden Solo von Senior Airman Christopher Jackson garnierten "Florentiner Marsch" bis hin zu "Shenandoah" gesungen von Michelle Harris - der Abend lieferte ab dem ersten Ton genau das, was Musik auslösen soll: Emotion pur.

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