Sozialkaufhaus ist vorerst gesichert

Völklingen · Die Gefahr, dass das Völklinger Sozialkaufhaus schließen muss, ist abgewendet – vorläufig: Ab Juli werden Euro-Jobs Bürgerarbeitsplätze ersetzen. Das wurde beim Besuch der saarländischen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) am Völklinger Nordring bekannt.

Das Diakoniekaufhaus und der gesamte Standort am Nordring sind zumindest bis Ende des Jahres gesichert. Die gute Nachricht verkündete Bärbel Heil-Trapp vom Diakonischen Werk an der Saar am Donnerstag während des Besuchs von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD). Im Januar hatte die Abteilungsleiterin vor dem zuständigen Ausschuss des Völklinger Stadtrats Alarm geschlagen. Wenn sich nichts Grundlegendes ändere, erklärte sie damals, müsse man angesichts der Kürzung öffentlicher Förderung und des Auslaufens der Bürgerarbeit Mitte des Jahres an Schließung denken. Der Grund für die aktuelle Entwarnung: Wegfallende Bürgerarbeitsplätze werden durch 30 Ein-Euro-Jobs ersetzt. Heil-Trapp betonte aber auch: "Die Lage bleibt angespannt."

In der Einrichtung am Nordring zog Ministerin Rehlinger eine positive Zwischenbilanz des Arbeitsmarktprogramms A-Saar. Mit seiner Hilfe konnten in anderthalb Jahren rund 1100 zusätzliche Jobs für Langzeitarbeitslose geschaffen werden. Die Förderung von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen hilft auch dem Diakonischen Werk in Völklingen.

Das Landesprogramm, erläuterte Geschäftsführer Udo Blank, sei wichtig, um das Zusammenbrechen der Strukturen zu vermeiden. Im Völklinger Diakoniekaufhaus sieht er ein wichtiges Element der sozialen Infrastruktur.

Die Statistik belegt die Bedeutung der Einrichtung. Im vergangenen Jahr wurden 14 526 Kunden gezählt. Frauen waren dabei klar in der Überzahl, 8045 Besucher hatten Migrationshintergrund. Der Gesamtumsatz des Kaufhauses belief sich 2013 auf 92 766 Euro.

Aktuell gibt es am Nordring insgesamt 107 Teilnehmerplätze und 8,25 Vollzeit-Mitarbeiterstellen.

Gemeinsam mit Partnern ist das Diakonische Werk auch Träger des Völklinger Clearinghauses. Auf dem Heidstock werden minderjährige Flüchtlinge betreut. Die Zahl der Flüchtlinge, sagte Diakoniepfarrer Blank, nehme zurzeit stark zu. Er versicherte: "Die Existenz des Clearinghauses ist gesichert."

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