SOS-Kinderhilfe wird 60 und wirbt Förderer

Saarbrücken · Mit einem Programm, das extra für belebte Fußgängerzonen konzipiert wurde, wollten die SOS-Kinderdörfer am Mittwoch in Saarbrücken über sich informieren und neue Unterstützer mobilisieren.

 Anlässlich des 60. Geburtstages der SOS-Kinderdörfer informierte das SOS-Kinderdorf Saar an der Europagalerie über seine Arbeit. Foto: Becker&Bredel

Anlässlich des 60. Geburtstages der SOS-Kinderdörfer informierte das SOS-Kinderdorf Saar an der Europagalerie über seine Arbeit. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Die SOS-Kinderdörfer feiern bundesweit das 60-jährige Bestehen ihrer Organisation. Am Mittwoch machte eine Roadshow zu diesem Thema in der Landeshauptstadt Station. In der Reichsstraße präsentierte sich SOS mit einer großen Bühne und einer Vielzahl von Ständen, um die Arbeit der SOS-Kinderdörfer vorzustellen und zugleich auch das eine oder andere neue Fördermitglied zu werben.

Die prächtige Kulisse der Roadshow geht dabei nicht vom Vermögen der SOS-Kinderdörfer ab. Mehrere Sponsoren aus der Wirtschaft ermöglichen die Tournee durch 12 deutsche Städte. Darauf wies Albrecht Scherer, der Leiter des SOS-Kinderdorfs Saarbrücken , hin, denn mit Spenden gehe man sehr sorgsam um, die Werbemaßnahme sei durch Großförderer finanziert.

Den SOS-Kinderdörfern verhalf die Roadshow allerdings zu einem unübersehbaren Auftritt in der City. Auf einer großen Bühne trafen sich Prominente. Im Mittelpunkt der Aktion standen jedoch Jugendliche, wie Nasar Aminyar oder Zarghoum Sayedi. Die beiden jungen Männer aus Afghanistan kamen als jugendliche Flüchtlinge nach Deutschland, lernten die Sprache sehr gut und machen beide Ausbildungen im Gastronomiebereich der SOS-Kinderdörfer. Sie sind heimisch geworden in Saarbrücken , haben Freunde gefunden und wünschen sich, im Land bleiben zu können.

"Ihre Jobaussichten sind sehr gut", sagt Scherer, der sicher ist, das beide ihren Lebensunterhalt bald selbst werden verdienen können. Im Saarland hat SOS zwei Standorte: ein klassisches SOS-Kinderdorf in Hilbringen mit gruppenweiser Unterbringung junger Menschen in Häusern bei Kinderdorfeltern und ein SOS-Kinderdorf in Saarbrücken im Nauwieser Viertel mit zwei Wohngruppen für Jugendliche und weitergehenden Angeboten der Jugendhilfe und einem Mütterzentrum. "Zu unseren künftigen Aufgaben gehört zunehmend die Betreuung jugendlicher Flüchtlinge ", blickt Scherer in die Zukunft.

Die Arbeit gehe den SOS-Kinderdörfern nicht aus. Bundesweit betreuen 3300 Mitarbeiter in 43 Einrichtungen 80 000 Jugendliche und Familien.

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