Sorge um den „kulturellen Mittelpunkt“

Schafbrücke · Die Festhalle Schafbrücke soll an eine ansässige Firma verkauft werden. Bei den Vereinen regt sich Widerstand gegen die Entscheidung und Sorge um mögliche Alternativen. Die Stadt will derweil erst den Bedarf klären.

 Die Festhalle Schafbrücke, die die Stadt gerne verkaufen würde. Derzeit läuft die Suche nach Alternativen. Foto: Becker&Bredel

Die Festhalle Schafbrücke, die die Stadt gerne verkaufen würde. Derzeit läuft die Suche nach Alternativen. Foto: Becker&Bredel

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Seit Anfang Dezember macht sich Unruhe unter den Schafbrücker Vereinen breit. Die Festhalle Schafbrücke, immerhin Veranstaltungs- und Trainingsstätte für zwölf Vereine aus dem Ort, soll an den benachbarten Autozulieferer Hörmann verkauft werden. "Die Halle ist für viele Vereine der kulturelle Mittelpunkt", sagt Astrid Jäger-Müller, die Vorsitzende des TV Schafbrücke, dessen Senioren-Gymnastik-Gruppe in der Halle trainiert. Allerdings sind es nicht nur Sportvereine, die dort trainieren. Die Theatergruppe Broodkuche oder der gemischte Chor proben ebenfalls in der Festhalle. Und so läuft die Suche nach Alternativen für die Vereine. "Dazu führen wir im Moment Einzelgespräche mit den Vereinen und werden dann im Januar auch gemeinsame Gespräche führen", sagt Stadtpressesprecher Thomas Blug. Vorerst soll der jeweilige Bedarf der Vereine geklärt werden, ehe eine gemeinsame Lösung gesucht wird.

Doch an diesen Einzelgesprächen stören sich die Schafbrücker Vereine. Sie befürchten, so Jäger-Müller, "dass die Stadt versucht, die Interessen der einzelnen Vereine gegeneinanderzustellen." Deshalb haben die Vereine nun ihrerseits gemeinsame Gespräche in der Arbeitsgemeinschaft (Arge) der Schafbrücker Vereine geführt und sich dabei auf mehrere Punkte geeinigt. So bleibe als Hauptforderung bestehen, dass es immer noch darum gehe, die Festhalle zu erhalten. Zudem solle die Arge der Ansprechpartner für die Stadt sein - und nicht einzelne Vereine. Außerdem kritisiert die Arge den zeitlichen Ablauf. "Wir wollen vorher gefragt werden und nicht erst hinterher", sagt Jäger-Müller. Verschiedene Protestaktionen sind geplant. "Mitte oder Ende Januar werden wir uns mit der Stadt treffen und in die Details gehen", sagt der Vorsitzende der Arge, Georg Korte.

An einer Lösung, die nicht zu Lasten der Vereine gehe, sei auch die Firma Hörmann interessiert, sagt Geschäftsführer Uwe Jung: "Uns ist an einem guten Zusammenleben gelegen. Die Stadt wird wohl keine Immobilie verkaufen, bevor sie nicht Ersatzstätten für die Vereine gefunden hat." Genaue Pläne gebe es noch keine für das Gelände, das vorerst nur arrondiert, also an das bestehende Firmengelände angeschlossen werden soll. "Wenn da irgendwann was entstehen sollte, dann würden wir darauf achten, dass es besser in die Häuserzeile passen würde als bisher. Schließlich ist es ein Wohngebiet", sagt Jung. Vorerst könne das Gelände als Parkplatz für Lastwagen genutzt werden.

Wie es mit der Halle und den Vereinen weitergeht, wird sich also frühestens im Januar zeigen, sagt auch Korte: "Bis zum Ende des Jahres wird sich wohl nichts tun."

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