Solarstrom für Wärmepumpe nutzen?

Saarbrücken · Der Anteil der regenerativen Energien an der Stromproduktion in Deutschland nimmt nach Angaben der Verbraucherzentrale zu. Das liege an der steigenden Zahl von Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen. An Tagen mit geringer Stromnachfrage, zum Beispiel sonntags, könne dies aber dazu führen, dass für kurze Zeit zu viel Wind- oder Solarstrom erzeugt wird.

Um die Netze nicht zu gefährden, werden die Anlagen dann gedrosselt oder die Betreiber müssen den Strom im eigenen Haus verbrauchen. Der Ertrag einer Photovoltaik-Anlage wird durch die Drosselung daher um etwa drei Prozent geringer ausfallen.

Einige Installateure schlagen ihren Kunden deshalb vor, mit dem überschüssigen Solarstrom eine Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung zu betreiben. Helmut Pertz, Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes, rät davon ab: "Erstens lohnt sich eine so teure Investition für eine Wärmepumpe nicht angesichts des geringen Sparpotenzials. Zweitens liegt der Eigenverbrauch des Solarstroms bei einer vernünftigen Anlagenplanung ohnehin bei etwa 30 Prozent."

Gelegentlich fragen auch Ratsuchende in der Energieberatung der Verbraucherzentrale nach, ob sie Wärmepumpen betreiben sollen, um das Haus mit Solarstrom zu heizen. Auch hier rät die Verbraucherzentrale ab. "Dies funktioniert deshalb nicht, weil Wärmepumpen als Heizung einen hohen Strombezug im Winter benötigen, die Solaranlagen zu dieser Zeit aber nur wenig Strom liefern. In den Monaten Dezember und Januar werden in der Summe nur etwa vier Prozent des Jahresertrages an Solarstrom erzeugt."

Bei Fragen zu ökologischen Heizungssystemen helfen die Energieberater der Verbraucherzentrale weiter. Anmeldung: Telefon (06 81) 5 00 89 15.

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