So wirken Sie überzeugend

Saarbrücken · Wie wirken wir nach außen? Welche Signale wandern über Körper und Mimik unbewusst zum anderen? Und was noch viel wichtiger ist - wie können wir das positiv beeinflussen? Diese Fragen standen am Dienstagabend im Mittelpunkt des Vortrags von Monika Matschnig. Mit viel Humor , schauspielerischem Talent und Spontanität zog sie die 160 Gäste des SZ-Experten Forums in ihren Bann. "Die Macht der Wirkung. Wie Sie mit Wirkungskompetenz glänzen, überzeugen und gewinnen!", hieß es 90 Minuten lang in toller Atmosphäre im Verlagshaus der SZ.

 Monika Matschnig kennt sich aus mit Körpersprache. Fotos: M. Meyer

Monika Matschnig kennt sich aus mit Körpersprache. Fotos: M. Meyer

Matschnig startete locker, um dann sofort mit einer von vielen Übungen zu beginnen. Aufstehen war so manches mal gefragt, um Schulter, Arme, Beine, Kopf und den Oberkörper zu bewegen. Wohin eigentlich mit den Armen beim Stehen? Und was machen die Mundwinkel bei einem bestimmten Gefühl? Matschnig machte körperliche Gesten und Signale am eigenen Leib erfahrbar, erklärte gekonnt und untermauerte das Gesagte mit vielen Bildern und Motiven.

Über alle Kulturgrenzen hinweg spricht der menschliche Körper über zentrale Körpersignale. "Wir müssen lernen, genau zu beobachten, statt schnell zu werten", bekräftige Matschnig und fügte hinzu: "Es geht immer um Details und das Zusammenspiel vieler Signale, die uns als Menschen erlebbar machen. Nur so gelingt gute Kommunikation. Körpersignale sagen in der Regel etwas über unseren Status in einer Gruppe aus. Wer ist der Leitwolf, wer setzt als starker Akteur entscheidende Signale und wer duckt sich lieber unsicher weg? Das zeigt sich am Körper, an unserer Haltung, am feinen Spiel aus Mimik, Augen- und Kopfbewegung. Unsere Aufmerksamkeit auf körperliche Mikroausdrücke verrät viel über den anderen."

Aber was hilft das beim Präsentieren, im Büro, im familiären Kreis oder in anderen Bereichen des individuellen Alltags? Matschnig: "Viele verlassen sich gerne auf die Sachebene und denken, das reiche, um gut ,rüber' zu kommen. Dabei hat die Wirkungskompetenz die Sachkompetenz längst überholt", weiß die Expertin. Eine verbesserte Aufmerksamkeit gepaart mit Wissen sei ein Teil dessen, was dabei helfe, besser zu wirken. Der andere Teil sei seelischer Natur, ausgedrückt in Lockerheit und Selbstbewusstsein. "Wer schon mit Unbehagen in eine Szene hinein geht, beeinflusst damit sofort, wie er agiert. Und wie sein Körper dies in unwillkürliche Signale übersetzt, die dann vom Gegenüber genauso aufgefasst werden: Als nicht souverän", erklärte Monika Matschnig. "Präsentieren ist immer auch ein Spiel mit unseren Ängsten. Entscheidend ist, dass Sie Lust entwickeln auf Neues und für ungewohntes Terrain", empfahl sie ihren Zuhörern. "Das, was wir benötigen, um gut zu wirken, ist die richtige Einstellung für den Moment. Du bist, was du denkst", fasste es Matschnig zusammen.

Das Wissen um körperliche Signale, Körperspannung und das Bewusstsein für Körperhaltung ist die eine Seite der Medaille. Die andere liegt darin, wie wir mit uns selbst umgehen und ob wir mit Mut und Elan an eine Situation heran gehen. Mut zum Fehler, zur Lächerlichkeit und das Bewusstsein, dass wir nicht perfekt sein müssen, sind gute Begleiter für den Alltag. Marina Brosche aus Saarbrücken war beeindruckt: "Monika Matschnig war einfach sie selbst. Ganz authentisch. Ich fand es ungewöhnlich mitreißend und humorvoll."

Anita Girst aus Saarbrücken sah das ähnlich: "Ein Vortrag ungewöhnlicher Lebendigkeit. Monika Matschnig hat eine tolle Präsenz, man erlebt förmlich, was sie sagt und darstellt." "Für mich als Führungskraft war das heute lehrreich und eine Bestätigung. Es war sehr frisch und humorvoll, gleichzeitig war die Kompetenz von Frau Matschnig jederzeit sichtbar. Ich fand es wirklich gut", schwärmte Ingrid Bergmann aus Frankreich. Auch der Saarbrücker Rouven Krämer hatte einen schönen Abend: "Das hat viel Spaß gemacht heute. Ich leite ein kleines Unternehmen und wollte mir Anregungen holen. Ich hab heute richtig viel bekommen und mich gleichzeitig gut amüsiert."

Weiter geht es am 25. Oktober mit Matthias Herzog und seinem Vortrag "Typisch, Menschenkenntnis auf einen Blick".

Weitere Informationen unter www.saarbruecker-zeitung.de/

 Monika Matschnig

Monika Matschnig

 Unter den Gästen waren Marina Brosche und Anita Girst.

Unter den Gästen waren Marina Brosche und Anita Girst.

 Rouven Krämer und seine Mutter Ingrid Bergmann.

Rouven Krämer und seine Mutter Ingrid Bergmann.

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