So werden Städte lebenswert

Als „sicherlich bedeutendste öffentliche Architekturveranstaltung des Jahres“ bezeichnet Heiko Lukas den Tag der Architektur. Der Präsident der Architektenkammer des Saarlandes sieht viel Positives an dem Tag, der jetzt zum 20.

 Aus der ehemaligen Buswerkstatt am Eurobahnhof wurden nach den Plänen von Markus Ott Werklofts. Foto: Gundelwein

Aus der ehemaligen Buswerkstatt am Eurobahnhof wurden nach den Plänen von Markus Ott Werklofts. Foto: Gundelwein

Foto: Gundelwein

Mal bundesweit begangen wird. Es sei über die Jahre gelungen, großes Interesse der Öffentlichkeit an Architektur herzustellen. Und auch das Interesse der Architekten, an die Öffentlichkeit zu gehen, sei gestiegen: Noch nie seien so viele Objekte angemeldet worden.

Wer sich am 28. und 29. Juni Zeit nimmt für eine Besichtigungstour, wird sich im ganzen Land ein zeitgemäßes Architekturbild, in Saarbrücken ein modernes Stadtbild, zusammensetzen können: Da gibt es Werklofts in einem neuen städtischen Quartier zu sehen, einen grafischen Garten als neues, grünes Element in der ohnehin recht grünen Stadt, Plätze wie den Rabbiner-Rülf-Platz mit dem Mahnmal oder auch den Quartiersgarten St. Eligius in Burbach.

Eine große Aufgabe für Architekten, sagt Heiko Lukas, sei der Bau von Kindertagesstätten. Es gebe großen Bedarf. Als ein Beispiel dafür ist etwa die in energiesparender Weise gebaute Kindertagesstätte in der Völklinger Rückertstraße zu sehen.

Heiko Lukas betrachtet die Objekte, die am Tag der Architektur gezeigt werden, auch als Beispiele dafür, was die Menschen bewegt: Wie gestaltet man eine lebenswerte Stadt? Eine Stadt, zu der gute Gebäude ebenso gehören wie Freiraum, Parks und Grünanlagen, aber auch Innenräume wie Cafés und Läden. Am Tag der Architektur könne der Blick geschärft werden für den gestalteten Raum, meint er.

Was wünscht sich der Präsident einer Architektenkammer? Einen hohen qualitativen Anspruch seitens der Bauherren und Chancen für die regionalen Büros . Auch kleinere, jüngere Büros müssten die Möglichkeit haben, sich eigenständig am Markt zu etablieren.

Und was müsste dringend neu und gut gebaut werden? Schulen! Längst seine viele Schulgebäude nicht mehr adäquat, passten nicht zum Konzept von der Ganztagsschule als Lernort. "Kasernenhafte" Gestaltung mit langen Fluren, an denen rechts und links Klassenräume abzweigen, seien oftmals auch zu laut, Rückzugsräume fehlten. Das Projekt "Architektur trifft Schule" immerhin wird in diesem Jahr fortgesetzt. Ziel ist es, Architektur und Baukultur in Unterrichtsfächer einzubinden. In gut gebauten Räumen gelänge es sicherlich besser, den Blick der Schülerinnen und Schüler dafür zu schärfen.

 „Der unterbrochene Wald“ des Bildhauers Ariel Auslender auf dem von FlosundK gestalteten Rabbiner-Rülf-Platz in Saarbrücken. Foto: Becker&Bredel

„Der unterbrochene Wald“ des Bildhauers Ariel Auslender auf dem von FlosundK gestalteten Rabbiner-Rülf-Platz in Saarbrücken. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel
 Der grafische Garten „Römer und Limes“ im IT-Park Saarbrücken, geplant vom Büro Stefan Lapport, war 2011 bei der Bundesgartenschau in Koblenz zu sehen. Foto: Maurer

Der grafische Garten „Römer und Limes“ im IT-Park Saarbrücken, geplant vom Büro Stefan Lapport, war 2011 bei der Bundesgartenschau in Koblenz zu sehen. Foto: Maurer

Foto: Maurer
 Für die neue Fassade des Amtsgerichtes in Saarbrücken zeichnet das Büro FlosundK verantwortlich. Foto: Iris Maurer

Für die neue Fassade des Amtsgerichtes in Saarbrücken zeichnet das Büro FlosundK verantwortlich. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer
 Den Neubau der Kindertagesstätte Röntgenstraße in Völklingen hat das Büro arus GmbH Willi Latz geplant. Foto: Iris Maurer

Den Neubau der Kindertagesstätte Röntgenstraße in Völklingen hat das Büro arus GmbH Willi Latz geplant. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer
 Ein Werk der „baubar“-Architekten ist das Gebäude der Nachmittagsbetreuung an der Rußhütter Maria-Montessori-Grundschule. Foto: Iris Maurer

Ein Werk der „baubar“-Architekten ist das Gebäude der Nachmittagsbetreuung an der Rußhütter Maria-Montessori-Grundschule. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer
 Maria, Giuseppe und Marco (von links) spielen im Quartiersgarten an der St.-Eligius-Kirche in Burbach. Foto: Oliver Dietze

Maria, Giuseppe und Marco (von links) spielen im Quartiersgarten an der St.-Eligius-Kirche in Burbach. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Zum Thema:

Tag der ArchitekturIm Saarland stehen 23 Objekte zur Besichtigung offen, drei Wohngebäude, vier Schulen und eine Kindertagesstätte, sechs Verwaltungs- und Bürogebäude, drei Projekte der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung sowie zwei Projekte der Innenarchitektur. Am Sonntag, 29. Juni, ab 11 Uhr gibt es Vorträge und eine Podiumsdiskussion auf dem Theaterschiff Maria Helena im Osthafen. Zum Abschluss des Wochenendes wird für Sonntag, 29.Juni ab 17 Uhr ein (offenes) Treffen im Haus der Architekten stattfinden. Programm zum Tag der Architektur unter www.aksaarland.de . red

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