Petsch leitete das Projekt bis 1999 gemeinsam mit seiner Frau Ingeborg. Seitdem produziert der Blinden- und Sehbehindertenverein für das Saarland (BSV Saar) die Zeitung.

Die erste Ausgabe erschien am 14. Mai 1984. Bis heute hat sich einiges verändert: "Inzwischen hat die digitale Technik Einzug erhalten", sagt Herbert Reck, Vorsitzender des BSV Saar. Die Abonnenten erhalten ihr Saarecho-Exemplar nun auf CD - nur auf ausdrücklichen Wunsch liefert der BSV auch auf Kassette. Ab 2010 wird ganz auf CD umgestellt.

Immer montags treffen sich ehrenamtliche Mitarbeiter, um die SZ-Printausgaben der vergangenen Woche durchzusehen und ausgewählte Artikel am Computer einzusprechen. Drei Tage später erhalten die Abonnenten ihre CD mit dem neusten Saarecho per Post. 42 Euro kostet ein Jahres-Abo, das zurzeit 75 blinde oder sehbehinderte Menschen in Anspruch nehmen.

An der Auswahl der Artikel ist immer ein Blinder beteiligt. "Auf die Art begegnen sich Blinde und Sehende. Das hat einen integrativen Aspekt", sagt Projekt-Koordinatorin Christa Rupp aus dem Vereinsvorstand. Sie ist selbst blind und wählt zweimal pro Monat die Berichte mit aus. Außerdem nimmt sie Abo-Bestellungen entgegen und wirbt ehrenamtliche Vorleser an, die die Artikel auf Band sprechen.

Die Kriterien für die Auswahl der Berichte: "Der überregionale Teil ist sehr klein", erklärt Rupp, "über diese Themen können sich die blinden Menschen auch im Radio oder Fernsehen informieren." Umso wichtiger sind der Regional- und Lokalteil, die mindestens 35 Minuten der anderthalbstündigen Ausgabe ausmachen. Dazu kommen die Rubriken Soziales und Gesundheit sowie Verbraucher- und Veranstaltungstipps. Zwischen 20 und 30 Berichte enthält eine Akustik-Ausgabe der Saarbrücker Zeitung.

Infos zu Abonnements und ehrenamtlicher Mitarbeit unter Telefon (06881) 553 10.