So bekommt Saarbrücken bessere Noten von jungen Leuten

Saarbrücken · Die Stadt Saarbrücken kann ihre Note 3,1 im Fach Jugendfreundlichkeit deutlich verbessern. Zum Beispiel mit geänderten Bus- und Bahnfahrplänen, mit preiswerten Fahrkarten und mit einem weitaus attraktiveren Bürgerpark.

 Ein wchtiges Anliegen der Jugendlichen: die Skaterbahn im Bürgerpark. Foto: Becker&Bredel

Ein wchtiges Anliegen der Jugendlichen: die Skaterbahn im Bürgerpark. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Eine Drei auf dem Zeugnis besagt: Da ist noch mehr drin. Besonders, wenn diese Drei die Jugendfreundlichkeit einer Stadt bewertet. 604 junge Saarbrücker gaben ihrem Saarbrücken die Note "befriedigend". Sie machten bei "Ding dein Dorf" mit, einem Projekt des Landesjugendrings (wir berichteten). Am Dienstag ging es darum, wie Saarbrücken bei jungen Leuten besseren Noten bekommen kann.

Zehn Kommunalpolitiker aus Stadtrat und Regionalverbandstag, darunter Kulturdezernent Erik Schrader (FDP), diskutierten darüber mit zwei Dutzend Jugendlichen im Café Exodus. Guido Vogel und Dennis Forster vom Landesjugendring erläuterten den Ablauf. Vogel: "Die Jugendlichen werden gleich die Punkte nennen, die ihnen unter den Nägeln brennen." Nach jeder Forderung sollten die Politiker eine grüne, eine gelbe oder eine rote Karte zeigen. Die grüne, wenn sich der Wunsch gut und schnell verwirklichen lässt. Die gelbe für Anliegen, die sich erfüllen lassen, wenn Probleme aus dem Weg geräumt sind. Und schließlich sollte die rote Karte signalisieren, dass die Politik einem Anliegen keine Chancen einräumt.

Der Erhalt des Cafés Exodus kristallisierte sich gleich als eines der wichtigsten Anliegen der Jugendlichen heraus. Schrader als Vertreter der Oberbürgermeisterin Charlotte Britz zeigte sich zuversichtlich, dass die Finanzierung in Absprache mit dem Regionalverband Saarbrücken und dem Bistum Trier als Träger des Cafés für die nächsten fünf Jahre gesichert werden kann. Für den Regionalverband sei eine Beteiligung von 50 000 Euro vorgesehen, auf die Stadt kämen zirka 15 000 Euro zu.

Schrader sagte, er habe bereits konkrete Ideen, wie sich der Anteil der Stadt im Haushalt 2014 unterbringen lässt. Wichtig waren den jungen Leuten außerdem ein brauchbarer Fahrplan von Bussen und Saarbahnen und ein preiswertes Jugendticket.

Weiteres Anliegen: Sie wollen mehr aus dem Bürgerpark und der dortigen Skateanlage machen. Letztere könne wahrscheinlich kommendes Jahr in Ordnung gebracht werden, sagte Schrader. Ideen für eine Wiederbelebung des Bürgerparks wollen die Jugendlichen bei einer weiteren Sitzung am morgigen Freitag ab 17 Uhr im Café Exodus sammeln und die Ergebnisse wenig später an Politiker und Verwaltung weitergeben.

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