Siemens freut sich auf Burbach

Saarbrücken. Gern wird bei Grundsteinlegungen Blasmusik bestellt. Aber wenn der Elektronik-Konzern Siemens baut, dann darf es natürlich Computer-Lounge-Musik aus dem Mischpult eines Discjockeys sein. Und damit die Feier nicht zu unterkühlt wirkt, bringt ein Saxofonist aus Fleisch und Blut die menschliche Komponente ins Spiel

Saarbrücken. Gern wird bei Grundsteinlegungen Blasmusik bestellt. Aber wenn der Elektronik-Konzern Siemens baut, dann darf es natürlich Computer-Lounge-Musik aus dem Mischpult eines Discjockeys sein. Und damit die Feier nicht zu unterkühlt wirkt, bringt ein Saxofonist aus Fleisch und Blut die menschliche Komponente ins Spiel.

So war es gestern im IT-Park in Burbach, als Siemens Deutschland mit 80 Gästen das Fundament der neuen Saarbrücker Niederlassung legte - symbolisch natürlich nur, in der späteren Anlieferungszone. Denn der tatsächliche Boden des zehn Millionen Euro teuren Gebäudes ist längst gegossen. Sogar während der gestrigen Feier wurde so geräuscharm wie nur möglich weitergebaut, denn im August 2010 ist Inbetriebnahme, dann zieht Siemens mit seinen Vertriebs- und Service-Aktivitäten vom jetzigen Standort in der Martin-Luther-Straße in die Peripherie nach Burbach.

Die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz freute sich, dass sowohl der saarländische Siemens-Niederlassungsleiter Achim Pecka als auch Deutschland-Chef Josef Winter unmissverständliche Bekenntnisse zu Saarbrücken ablegten - "wir sind gekommen, um zu bleiben", sagte Winter. Dies unterstreicht nach Überzeugung von Britz die Rolle der Landeshauptstadt als dynamischer Wirtschaftsstandort; außerdem sei die Investition eine Aufwertung des Stadtteils Burbach, erklärte die Oberbürgermeisterin.

Der saarländische "Mr. Siemens", Achim Pecka, 46, zeigte sich zuversichtlich, dass sein Unternehmen von den guten Standortbedingungen profitiere. Siemens wolle seinen Beitrag leisten, dass der Stadtteil Burbach sich positiv entwickle. Pecka erinnerte daran, dass das Unternehmen seit 115 Jahren Teil der Industriekultur des Landes sei. Es habe 1897 den europaweit ersten elektrischen Walzstraßenantrieb an die Dillinger Hütte geliefert, 1908 die erste elektrische Grubenlok nach St. Ingbert und in den 1950er- Jahren die Verkehrsampeln für Saarbrücken.

Das neue Gebäude im IT-Park wird zur Heimat für 300 Vertriebsmitarbeiter. Auf drei Stockwerken entstehen 6000 Quadratmeter Bürofläche. Es werden knapp 200 Parkplätze angelegt. Planer ist der St. Ingberter Architekt Gerlando Giarrizzo, der das Gebäude an Siemens vermietet.

Angelehnt an Werte von Siemens, habe er eine seriös-schlichte, beständige Architektur gewählt, erklärte der Investor. Wie zu diesen Anlässen üblich, versenkten die Verantwortlichen einen Behälter mit Saarbrücker Zeitung, Euro-Münzen, eine Ansichtskarte Saarbrückens und eine Siemens-Broschüre im Fundament.

Anschließend gab es Leckeres aus der Küche: außer Thunfisch, Maronensuppe und Winter-Tiramisu noch "falsch rum" gegarten Hirschrücken, zuerst sanft erhitzt, und erst zum Schluss scharf angebraten - besonders saftig, hieß es.

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