Fliegende Bierbecher und hemmungsloser Jubel, als Mario Götze in der 51. Spielminute endlich das erste Tor für Deutschland erzielte. 1700 Fußballbegeisterte lagen sich in den Armen und feierten den Treffer ausgelassen. Die Stimmung auf dem Feld vor der Römischen Villa Borg war großartig, die Zuschauer zufrieden. "Besonders die scharfe Leinwand ist toll, man sieht von überall", sagte der 19 Jahre alte Yannick Lackas aus Borg. Kurz nach Götzes Tor folgte dann der Ausgleich, was für lange Gesichter sorgte, wo man hinschaute. Als die Ghanaer auch noch das 2:1 machten, ist es plötzlich ganz still an der Villa Borg. Eike Horsch aus Hilbringen ahnte die starke Leistung Ghanas im Voraus: "Ich habe sie stark eingeschätzt, aber heute überraschten sie". "Die Deutschen können nicht an die Leistung gegen Portugal anknüpfen", so der 19-jährige weiter. Vor der Menschenmenge jubelten um die 30 kleine Fans . Doch statt sich vom Zwischenstand runterziehen zu lassen, griffen die lieber selbst zum Ball. In der 71. Minute hatte das bange Warten endlich ein Ende. Joker Miro Klose traf zum Ausgleich, und spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte auch der Letzte eine Bierdusche abbekommen.

Aus der ganzen Region kamen die Fans zum Public Viewing. "Wir sind extra von Oppen hergekommen", sagte der 21-jährige Julian Tabellion. "Das hier ist einmalig, da kommt man gerne", findet auch Mathias Apitz aus Wellingen. Die letzten Spielminuten liefen und die "Lejker" gaben die Hoffnung auf einen Sieg nicht auf. Mit einem ohrenbetäubenden Sprechchor gaben große und kleine Fans noch einmal alles: "Auf geht's Deutschland schießt ein Tor!" Trotz geballter Unterstützung und einiger Großchancen sollte es aber am Ende beim 2:2 bleiben. "Sie haben die Chancen nicht verwertet, und die Abwehr war nicht sicher", resümiert der 18-jährige Steven Trapp aus Nohn . Doch nach dem beeindruckenden Auftritt der Afrikaner wirken die meisten zufrieden mit dem Ergebnis.

Die veranstaltenden Vereine hatten auch so genug Grund zum Jubeln. "Nach dem Sieg bei RPR1 sind wir jetzt auch glücklich, dass so viele Leute gekommen sind", freute sich Michael Müller vom Obst- und Gartenbauverein Oberleuken nach dem Spiel: "Alles ist friedlich abgelaufen, und es gab keine Probleme." Seit vergangenem Donnerstag bereiteten die Oberleuker das Event vor. "Lejker Jengelcher", Feuerwehr, OGV und SG Obermosel sowie viele Freiwillige trugen zum Gelingen bei. "Ohne die Hilfsbereitschaft der Villa Borg wäre es nicht so gut gelungen", betonte Müller. Für das "Saugute Wetter" war am Samstagabend das Maskottchen "Schorsch" zuständig, da sind sich die "Lejker" sicher. Letzlich waren auch die Bedenken wegen der zusätzlichen Kosten für Security und Toiletten vergessen. Für zusätliche Einnahmen sorgen zwei mobile Bierstationen. Diese Idee kam besonders gut bei den männlichen Fans an. Nach dem Spiel ging es für viele Fans weiter nach Borg, wo bis in die Morgenstunden gefeiert wurde.