Sie vermitteln Jobs in 33 Ländern

Saarbrücken · Was kommt nach der Schule?, fragen sich viele Jugendliche und erwägen einen Aufenthalt im Ausland. Dafür gibt es etliche Möglichkeiten. Drei Experten im Jugendamt des Regionalverbandes kennen sie.

 Michael Kammer, Katja Kruse und Daniela Mücke (von links) nutzen bei den Beratungen natürlich auch das Internet. Foto: Iris Maurer

Michael Kammer, Katja Kruse und Daniela Mücke (von links) nutzen bei den Beratungen natürlich auch das Internet. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Au-pair-Aufenthalt, Europäischer Freiwilligendienst, Praktikum - junge Menschen haben viele Möglichkeiten, im Ausland zu arbeiten. Die Mitarbeiter der Saarbrücker Eurodesk-Infostelle, die der Regionalverband im Januar im Jugendamt eingerichtet hat, helfen kostenlos bei der Suche nach dem passenden Angebot. "Eurodesk ist ein europäisches Jugendinformationsnetzwerk, das in 33 Ländern mit über 1200 lokalen Servicestellen vertreten ist", sagt die Jugendpflegerin Katja Kruse.

Sie organisiert mit Daniela Mücke und Michael Kammer die Saarbrücker Stelle. Von dort aus können sie mit den Partnern weltweit kommunizieren und so den Jugendlichen die richtige Stelle vermitteln.

Was passt, finden die Berater mit ihren Besuchern heraus. Dann geht es unter anderem um die gewünschte Aufenthaltsdauer und die Sprache. "Manche haben schon konkrete Vorstellungen, wenn sie zu uns kommen, andere noch gar keine", sagt Kruse. Einen guten Einstieg, auch in das Gespräch, biete das Internetportal rausvonzuhaus.de.

30 Jugendliche haben die drei vom Jugendamt inzwischen beraten - neben ihrer eigentlichen Arbeit in der Behörde. "Am häufigsten gefragt ist der Europäische Freiwilligendienst", sagt Kruse. Wohl deshalb, wie sie vermutet, weil es für diesen Freiwilligendienst kaum Voraussetzungen gibt: Die Jugendlichen sollten lediglich mindestens 18 Jahre alt sein, benötigen aber weder Fremdsprachenkenntnisse noch einen Schulabschluss. Den Auslandsaufenthalt bezahlt die Europäische Union. "Ein Rundum-sorglos-Paket also", sagt sie lächelnd. Für Jugendliche, die lieber in einer Familie arbeiten wollen, biete sich ein Au-pair-Aufenthalt an. Bei Mädchen sei das beliebt. "Jungs entscheiden sich eher für ein Work and Travel", ergänzt Kammer. Dabei arbeiten und reisen die Jugendlichen abwechselnd. Noch eine Tendenz lasse sich feststellen: "Die meisten wollen in ein englischsprachiges Land", sagt Kruse. Wer einen Aufenthalt im Ausland plant, braucht Geduld: "Mit den Vorbereitungen sollte man etwa ein Jahr im Voraus beginnen", sagt Kruse. Auch mit Absagen müssten die Jugendlichen rechnen. "Meine Einschätzung ist, dass entweder die Jugendlichen, die früh mit der Organisation anfangen, einen Platz bekommen. Oder diejenigen, die zwar kurzfristig etwas suchen, aber sehr offen sind", verrät Kruse. Gerade Offenheit sollten die Jugendlichen mitbringen. Außerdem Selbstbewusstsein und Neugier, sich auf etwas Unbekanntes einzulassen. "Die Jugendlichen müssen sich gut kennen. Denn es kommt bei einem Auslandsaufenthalt nicht darauf an, was sie können, sondern, wie sie sich einschätzen", betont Kruse. Der Regionalverband sei der einzige Kreis im Saarland mit einer Eurodesk-Infostelle, sagt Kruse. Damit Jugendliche aus anderen Landesteilen nicht bis Saarbrücken fahren müssen, planen Kruse und Kollegen weitere Infopunkte. Der erste öffnet am 4. Juli in Spiesen-Elversberg.

Eurodesk-Infostelle, Katja Kruse, Tel. (06 81) 5 06 51 39.

rausvonzuhaus.de

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