Sie schrieben ab und benutzten Spickzettel

St Johann · Als das Otto-Hahn-Gymnasium noch Oberschule für Jungen hieß, machten dort zehn Saarbrücker Buben ihr Abitur. Vergangene Woche kehrten sie in ihr altes Klassenzimmer zurück, um sich zu erinnern.

 Sie machten 1954 ihr Abi – und studierten anschließend mit Erfolg: (hinten v.l.) Wolfgang Reichmann, Gerhard Hüls, Heinz-Wolfgang Kühn, Franz Derr, Gisbert Wolff, (vorn v.l.) Hans Gerner, Ernst Potthast, Wolfgang Merzkirch, Franz Ballier, Herbert Fink. Foto: Lehmann

Sie machten 1954 ihr Abi – und studierten anschließend mit Erfolg: (hinten v.l.) Wolfgang Reichmann, Gerhard Hüls, Heinz-Wolfgang Kühn, Franz Derr, Gisbert Wolff, (vorn v.l.) Hans Gerner, Ernst Potthast, Wolfgang Merzkirch, Franz Ballier, Herbert Fink. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

Vor genau 60 Jahren haben auf dem heutigen Otto-Hahn-Gymnasium in Saarbrücken 19 Saarbrücker Jungs ihr Abitur gemacht. Seitdem treffen sich die Kameraden alle zwei Jahre und feiern zusammen das vor langer Zeit Erlebte. "Damals hieß die Schule noch Oberschule für Jungen, die Bänke und Stühle waren bei weitem nicht so modern wie heute. Wir hatten statt Scheiben Bretter vor den Fenstern", erinnerte sich Ernst Potthast an die Schulzeit zurück. In den Fächern Deutsch, Mathe, Latein, Französisch und Englisch mussten die Saarbrücker Buwe damals ihr Abitur machen.

Von anfangs 60 Schülern in der fünften Klasse schafften letztlich 19 das Abitur. "Alle von uns sind nach der Schule erfolgreich studieren gegangen. Damals gingen gerade mal fünf Prozent der Bevölkerung studieren. Wir waren schon stolz", erzählte Wolfgang Merzkirch. Damals wie heute hatten die Schüler aber eins in jedem Fall gemeinsam: Es wurde gespickt, was das Zeug hielt. "Unter der Bank wurden die Spickzettel gelesen. Wir haben die Zettel in den Hemden und Hosen versteckt. Natürlich wurde auch beim Nachbarn abgeschrieben", plauderte Gerhard Hüls aus dem Nähkästchen. Am Donnerstag und Freitag trafen sich zehn der 19 von damals in Saarbrücken. Es wurde gefeiert und über alte Zeiten geredet.

Es wurde viel besichtigt, und es gab auch ein Wiedersehen mit der alten Schule, dem heutigen Otto-Hahn-Gymnasium. Dort trafen sich die Abiturienten wieder im Klassensaal, der allerdings mit dem von früher nicht mehr so wirklich zu vergleichen ist.

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