Sherlock-Holmes-Fans ermitteln in Saarbrücken

Saarbrücken · Er ist der wohl bekannteste Detektiv und Held vieler Filme und Serien: Sherlock Holmes. Die Deutsche Sherlock-Holmes-Gesellschaft holte Fans aus Deutschland und den Nachbarländern nach Saarbrücken.

 Uwe Müller und Sabine Biermann kamen aus dem Ruhrgebiet nach Saarbrücken.

Uwe Müller und Sabine Biermann kamen aus dem Ruhrgebiet nach Saarbrücken.

Foto: Oliver Dietze

Drei Dinge braucht der Mann: "Hier", sagt Stephan Wailersbacher und zieht zwei davon blitzschnell aus der Jackentasche hervor: Lupe und Pfeife. Nur die Mütze hat der Sherlock-Holmes-Fan aus St. Wendel wegen der Schwüle im Saarbrücker Baker Street Pub gerade irgendwo in die Ecke gelegt.

Um die 150 Fans des Meisterdetektivs, schätzt Olaf Maurer, tummelten sich am vergangenen Wochenende in Saarbrücken , um ihr Idol mit allerlei vergnüglichen Veranstaltungen zu feiern. Maurer, um die 50, ist der 1. Vorsitzende der Deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft, die zur 2. "Sherlock-Holmes-Convention", kurz: Sherlocon in die Saarhauptstadt eingeladen hat. Der Ludwigshafener mit stattlicher Größe von 2,06 Metern trat dabei stilecht gewandet als Sherlock persönlich auf.

Stephan Wailersbacher, 2,03 Meter hoch, übernahm den Part des Watson. Nicole Glücklich und Silvia Meier sind zwei weitere Vorstandsmitglieder aus dem Saarland.

"Unsere Teilnehmer kommen von überall her, aus allen Bundesländern, aus dem Ausland, aus Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Österreich und Tschechien", sagt Maurer alias Sherlock.

Und was macht man nun auf so einer Convention? Im Baker Street, für den Zweck natürlich die optimale Location, und im benachbarten Leidinger löste man abends beim Krimi-Dinner mysteriöse Mordfälle oder auch Pubquiz-Fragen und testete sein Glück bei Roulette und Black Jack (Wailersbacher: "Watson ist ja ein Spieler-Typ"). Tagsüber lauschte die kriminalistische Gesellschaft Vorträgen über die neue BBC-Serie und Bartitsu, eine Selbstverteidigung mit Spazierstock aus viktorianischen Zeiten, wie sie der coolste aller Detektive beherrschte. Oder sie ging auf Schnitzeljagd ("Sherlock Hunt") durch die City.

Auch höherem Unsinn wie einer spiritistischen Sitzung zur Geisterstunde gab sich die Sherlock-Gemeinde hin. "Killt Sherlock" gestand dabei der Geist des Autors des Helden, Sir Arthur Conan Doyle . Und er hatte Unrecht: Angesichts der putzmunteren Fangemeinde kann man nur sagen: Sherlock Holmes lebt.

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