Senioren haben viel zu bieten

Saarbrücken · Sie wurden ausgesetzt, schweren Herzens weggegeben oder waren nach dem Tode der Besitzer unversorgt. Im Bertha-Bruch-Tierheim warten diese Geschöpfe auf ein neues Zuhause. Wir präsentieren diesmal schnurrende Senioren.

 Tabatha Walter hat Fundkater Hermann rasch lieb gewonnen. Jetzt hofft sie, dass sie den menschenfreundlichen alten Knaben bald mit neuen Besitzern bekannt machen kann. Fotos: Eva Fell/Barbara cornetz

Tabatha Walter hat Fundkater Hermann rasch lieb gewonnen. Jetzt hofft sie, dass sie den menschenfreundlichen alten Knaben bald mit neuen Besitzern bekannt machen kann. Fotos: Eva Fell/Barbara cornetz

Der Kampf gegen Gleichgültigkeit und Tierquälerei nimmt kein Ende. Derzeit harren besonders viele alte Tiere im Katzenhaus aus. Der etwa elf Jahre alte, liebe Fundkater Hermann zum Beispiel, der auf unserem großen Foto zu sehen ist. Vielleicht wusste der Vorbesitzer schon von Hermanns Problem mit der Schilddrüsenüberfunktion und setzte ihn deswegen aus. Dabei schlagen Schilddrüsentabletten bei Hermann gut an. Mit anderen Katzen kommt er gut klar. Dasselbe gilt für Kater Ferdi (mit Bianca Schulz) und seine Freundin Resi (im Körbchen). Die alten Herrschaften haben sich aber schnell im Heim eingelebt. Beide sind sehr ruhig. Es wäre schön, wenn sie zu Menschen kämen, die sie lieben und auf sie achten. Wohnungshaltung ist sicher möglich.

Fundkatze Lisbeth (auf dem kleinen Bild rechts mit Andreas Mattarek) hatte sich eine Allergie eingehandelt. Ein Futterwechsel brachte die Wende. Lisbeth ist menschenbezogen, wenn auch eigenwillig. Mit anderen Katzen kommt sie klar.

Name: Ferdi

Alter: mindestens 15 Jahre

Rasse: Europäisch Kurzhaar

Kastriert: ja

Gesundheit: gut

Besonderheiten: sehr ruhig.

Name: Resi

Alter: mindestens 15 Jahre

Rasse: Europäisch Kurzhaar

Kastriert: ja

Gesundheit: Schilddrüse

Besonderheiten: sehr ruhig

Name: Lisbeth

Alter: mindestens zehn Jahre

Rasse: Europäisch Kurzhaar

Kastriert: ja

Gesundheit: Futterallergie

Besonderheiten: gesellig Immer öfter werden alte Katzen im Tierheim abgegeben. Entweder als Fundtiere, weil sie ausgesetzt wurden. Oder als Abgabetiere. Besitzer starben. Andere mussten ins Altersheim. Und die Angehörigen waren nicht bereit, das Tier zu versorgen. Ein weiterer Grund sind höhere Tierarztkosten, die bei älteren Katzen natürlich aufkommen können.

Die Vermittlungschancen sind gering. Die meisten möchten ein junges, kerngesundes Tier haben, obwohl niemand garantieren kann, dass die Katze gesund bleibt.

Dennoch will kaum jemand ein altes Tier aufnehmen, das vielleicht schon bekannte gesundheitliche Einschränkungen hat. Dabei sind das meist so liebenswerte Gesellen, sehr ruhig, gut für die Wohnung geeignet und dankbar für jede Zuwendung. Sie schlafen viel, und ihr Bewegungsdrang ist nicht mehr so ausgeprägt wie bei einem jungen Tier. Wo wenig Platz zur Verfügung steht, wo die Menschen berufstätig und länger außer Haus sind, kommt das beiden Seiten entgegen.

Dem Menschen tut es gut, wenn abends eine Katze da ist, die allein durch die Ruhe, die sie ausstrahlt, die Anstrengungen des Tages vergessen lässt. Die Katze ist zufrieden, wenn abends ein Schoß da ist, auf dem sie kuscheln kann. Gerade die Ehrenamtlichen im Tierheim wissen, wie sehr einem diese wunderbaren alten Katzen ans Herz wachsen können.

Weitere Infos über die Katzen in dieser Serienfolge täglich von 14 bis 17 Uhr (außer montags) unter Tel. (06 81) 5 35 30.

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