Schweiß statt Löschwasser
Quierschied · Die Freiwillige Feuerwehr in Quierschied überlegte sich für die diesjährige Jahreshauptübung einen Horrorunfall. Ein Schulbus kollidierte mit mehreren Fahrzeugen. Schweres Gerät musste eingesetzt werden.
Am Samstagnachmittag ereignete sich in der Quierschieder Ortsmitte ein schwerer Verkehrsunfall. Bei der Ausfahrt vom Marktplatz in Richtung Holz kollidierte ein Auto mit einem Schulbus. Das Fahrzeug wurde weggeschleudert und prallte gegen ein Geländer. Der Unfallverursacher und seine beiden Begleiter erlitten schwere Verletzungen. Infolge des Unfalls kam es zu einer weiteren Kollision des Busses mit einem Auto. Auch hier wurden die beiden Insassen zum Teil schwer verletzt.
Zum Glück blieben der Busfahrer und die Schüler unverletzt, beziehungsweise erlitten nur leichte Verletzungen. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Quierschied waren schnell vor Ort und befreiten die Verletzten aus den Autos. Die medizinische Betreuung übernahmen Mitglieder des Quierschieder Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes. Auch ein Notfallseelsorger war im Einsatz. Gott sei Dank war dieser Horrorunfall nur das Szenario der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Quierschied .
Es zeigte sich dabei deutlich: Die Rettung von verletzten Personen aus einem demolierten Fahrzeug erfordert nicht nur bei den Verletzten selbst, sondern auch bei den Rettungskräften große Geduld. Die Wehr musste die hydraulische Schere und den Spreizer einsetzen, um das Dach zu entfernen und die Türen zu öffnen. Der Einsatz der beiden Geräte verlangte von den Kräften ein sorgfältiges Vorgehen. Die Insassen mussten vor eventuellen Glassplittern und scharfen Metallteilen geschützt werden. Vorsichtshalber standen Wehrleute auch zur Brandbekämpfung bereit.
Bei der anschließenden Besprechung im Feuerwehrgerätehaus in der Schumannstraße sprach Regionalverbands-Brandinspekteur Tony Bender von einer "gelungenen Übung". Zwar sei diesmal kein Tropfen Wasser geflossen, dafür aber jede Menge Schweiß, so Bender. Er machte deutlich, dass bei den Einsätzen der Wehr die Zahl der technischen Hilfeleistungen immer weiter steige.
Vor der Jahreshauptübung hatte der Quierschieder Nachwuchs bei einer Angriffsübung am Gasthaus Didion sein Können gezeigt. "Die Mädels und Jungs haben bewiesen, dass sie ihr Handwerk verstehen", lobte Bender. In der Jugendwehr würden die Grundlagen für den späteren aktiven Dienst gelegt, erklärte der Brandinspekteur.
"Die Hilfsorganisationen in Quierschied arbeiten sehr gut zusammen", stellte Bürgermeisterin Karin Lawall als Chefin der Wehr fest. Sie sagte, dass die Quierschieder Wehr bezüglich ihrer Ausrüstung und ihres Leistungsstandes sehr gut aufgestellt ist. Den Jugendbetreuerinnen und Betreuern dankte sie für deren Engagement. Zufrieden mit dem Verlauf der beiden Übungen zeigte sich auch der Quierschieder Wehrführer Jürgen Meiser. Er dankte Löschbezirksführer Michael Quint und Stefan Obermayr für die Vorbereitung. Nach der Jahreshauptübung nahmen Bürgermeisterin Karin Lawall, Brandinspekteur Tony Bender und Wehrführer Jürgen Meiser Ehrungen und Beförderungen vor. Hendrik Stang wurde zum Oberfeuerwehrmann befördert. Benjamin Schaum, Daniel Schmidt und Rudolf Jene sind nun Hauptfeuerwehrmänner. Thomas Urig wurde zum Löschmeister, Christian Peter zum Oberlöschmeister befördert. Für 20-jährige Mitgliedschaft erhielten Andreas Matheis und Sven Bost eine Armbanduhr der Gemeinde. Mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold wurden Wolfgang Fecht und Markus Plotzky ausgezeichnet. Für 40 Jahre erhielten Peter Prinz, Dieter Kühn und Achim Peter die Ehrennadel der Gemeinde. 50 Jahre in der Wehr sind Jürgen Meyer und Karl Franz. Karin Lawall überreichte ihnen die Ehrennadel der Gemeinde. Thomas Quint, der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes im Regionalverband, zeichnete die beiden im Namen des Landes-Feuerwehrverbandes aus.