Schwarzarbeiter im Eiscafé

Neunkirchen. "Guten Tag. Wir sind vom Zoll. Ihren Ausweis bitte!" Die Überraschung war den Zivil-Fahndern der "Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS)" vom Saarbrücker Hauptzollamt am Samstagnachmittag im Hochbetrieb in einem Neunkircher Einkaufszentrum geglückt. Ein Kellner in einem Eiscafé ließ vor Schreck sogar ein Serviertablett fallen

Neunkirchen. "Guten Tag. Wir sind vom Zoll. Ihren Ausweis bitte!" Die Überraschung war den Zivil-Fahndern der "Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS)" vom Saarbrücker Hauptzollamt am Samstagnachmittag im Hochbetrieb in einem Neunkircher Einkaufszentrum geglückt. Ein Kellner in einem Eiscafé ließ vor Schreck sogar ein Serviertablett fallen. Scherben brachten in diesem Fall kein Glück. Dem Chef dieses Betriebes droht Ärger mit den Schwarzarbeitsfahndern. Gleich zu Beginn der Kontrolle flüchten zwei Männer durch den Personalausgang in der Küche. Der Mann, der das Sagen hinter der Theke hatte, konnte sich das nicht erklären. Er vermutete, beide hätten möglicherweise Ärger mit der Polizei. Die Zollbeamten hatten einen anderen Verdacht: Schwarzarbeit. 18 Personen wurden schließlich während des laufenden Betriebes in der Küche befragt. Eine junge Frau, die an der Spülmaschine arbeitet, stellte sich als Freundin eines Mitarbeiters vor. Als Arbeitskraft angemeldet sei sie nicht, offenbarte sie. Merkwürdig, so die Experten vom Zoll, war, dass mehrere so genannte Aushilfskräfte, die den Ablauf in dem voll besetzten Café routiniert absolvierten, erst seit wenigen Tagen hier beschäftigt sein sollen. Fünf Verdachtsfälle auf Schwarzarbeit bestätigt Frank Klein, FKS-Pressesprecher in diesem Fall, auf Anfrage unserer Zeitung. Klein war mit Zollamtsrat Peter Willms, Einsatzleiter der mehrtägigen Schwerpunktkontrolle im saarländischen Gastronomiegewerbe. Insgesamt 93 Betriebe wurden überprüft.

So waren am Samstag 22 Zöllner in drei Prüfgruppen im Saarpfalzkreis sowie in den Kreisen Neunkirchen, St. Wendel und Merzig-Wadern unterwegs. Beamte der Bundespolizei begleiteten die Schwarzarbeitsfahnder bei der Aktion. Und sie stießen nur einige Schritte von dem Eiscafé entfernt an einem Asia-Imbiss auf zwei Chinesen, die keine gültige Arbeitserlaubnis hatten. Ihre Ausweispapiere wurden einbehalten. Von seinem Arbeitsplatz an einem asiatischen Imbiss-Stand in Homburg wanderte ein 32-jähriger Vietnamese direkt in eine Haftzelle. Er war zur Fahndung ausgeschrieben. Ihm droht jetzt die Abschiebung.

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