Schulterklopfen erlaubt

Saarbrücken · Die U 19-Footballer der Saarland Hurricanes haben am Samstag das Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Wiesbaden Phantoms mit 27:13 dominiert – und damit die Tabellenführung in der Bundesliga-Staffel Mitte verteidigt.

 Djimi Darnace war am Samstag hellwach und hatte großen Anteil am Saarbrücker Erfolg. Foto: Wieck

Djimi Darnace war am Samstag hellwach und hatte großen Anteil am Saarbrücker Erfolg. Foto: Wieck

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Als die Offensive der U 19-Footballer der Saarland Hurricanes im ersten Viertel noch damit beschäftigt war, sich für die frühe 6:0-Führung gegen die Wiesbaden Phantoms auf die Schulter zu klopfen, fing Djimi Darnace aus der Defensiv-Linie den Pass des Gäste-Quarterbacks ab. Er ahnte den Wurf, pflückte das Ei aus der Luft und trug es bis in die Endzone der Gäste. "Ich hab den Spielzug gelesen", sagte er nach seinem ersten Touchdown strahlend, musste aber lachen und fügte hinzu: "Ganz kurz habe ich mich schon gefragt, ob das, was ich gerade mache, richtig ist. Aber dann bin ich einfach nur gelaufen". Allen davon und mitten ins Herz der Wiesbadener.

Es war der Grundstein für den 27:13 (19:7)-Sieg der Junior Canes am Samstag gegen Wiesbaden - und für die Verteidigung der Tabellenführung in der Bundesliga Mitte. "Im ersten Viertel waren wir heute ausnahmsweise mal sehr gut", sagte Darnace. Nicht wie im Hinspiel (24:21-Sieg), als die Canes schon zur Pause einem 12:21-Rückstand hinterherlaufen mussten. Diesmal sollte es zu Beginn des zweiten Spielabschnitts für den Tabellenzweiten aus Wiesbaden sogar noch härter kommen, als Luca Simon den Pass von Pascal Müller in der Endzone fing und auf 19:0 erhöhte. "Damit haben wir ihnen sehr viel Luft rausgenommen", sagte der Saarbrücker Defensiv-Trainer Detlev Grün.

Trotzdem punkteten die Gäste noch vor der Halbzeitpause, verkürzten danach sogar auf 13:19. "Da hab ich schon gedacht, dass es noch einmal eng werden könnte", räumte Darnace ein. Nur ein Touchdown hätte den Gästen gereicht, um auszugleichen - der Zusatzkick hätte sogar die Führung bedeutet. Die Hausherren auf dem Matzenberg zeigten sich davon allerdings nur wenig beeindruckt. Kurz darauf zwangen sie den Wiesbadener Ballträger in seiner eigenen Endzone auf die Knie. "Mit dem Safety haben wir ihnen das Momentum genommen", sagte Grün. Und die Junior Canes bauten den Vorsprung wieder auf acht Punkte aus.

"Wir haben zu jeder Zeit eine passende Antwort gefunden", sagte Grün zufrieden, "in der Offense wie in der Defense". Doch auch im letzten Spielabschnitt hätte sich das Blatt noch drehen können, wenn im vierten Versuch nicht bereits der erste Pass für den Gäste-Quarterback unerreichbar gewesen wäre. In der darauffolgenden Szene bekam keiner das unkontrolliert springende Ei zu fassen - bis drei Meter vor der Wiesbadener Endzone. Die fehlenden Meter zum vierten Touchdown ging Pascal Müller selbst, erhöhte zum 27:13-Endstand - sodass sich letztlich alle Spieler der Junior Canes für die Verteidigung der Bundesliga-Tabellenführung auf die Schulter klopfen konnten.

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