Schulsanitäter beweisen Zivilcourage und verhindern Schlägerei

Saarbrücken. An dem bundesweiten Wettbewerb "Eine Lebens-Weltmeisterschaft 2010" nehmen 205 Schulen stellvertretend für die 205 Mitgliedsländer des Weltfußballverbandes Fifa teil und spielen gegeneinander

Saarbrücken. An dem bundesweiten Wettbewerb "Eine Lebens-Weltmeisterschaft 2010" nehmen 205 Schulen stellvertretend für die 205 Mitgliedsländer des Weltfußballverbandes Fifa teil und spielen gegeneinander. Ausgerechnet bei dieser völkerverbindenden Veranstaltung kam es beim Spiel der Erweiterten Realschule (ERS) Peter Wust Püttlingen für Syrien gegen die Gesamtschule und ERS Ludwigspark, die für Jordanien spielte, nach Spielende zu Auseinandersetzungen. Die Püttlinger Schüler gewannen das Spiel, die Mannschaften waren aus Jungen und Mädchen der achten und neunten Klasse gemischt worden. Nach der Partie begannen Provokationen beider Seiten und die Verlierer gingen auf die Püttlinger Schüler los. Couragiert schritten sieben anwesende Schulsanitäter des Deutsch-Französischen Gymnasiums (DFG) ein. Diese Schüler einer Arbeitsgemeinschaft wurden unter Leitung eines Lehrers und Mitgliedern des Arbeiter-Samariter-Bundes zu Schulsanitätern ausgebildet. 35 von ihnen gibt es bereits am DFG. Sie stellten sich zunächst zwischen die beiden Gruppen und begleiteten die Jugendlichen der Püttlinger Schule in die Kabine. "Neben Beleidigungen sind die Schüler bespuckt worden und es wäre sicher zu Handgreiflichkeiten gekommen", sagte ein Schulsanitäter. Grund für das Verhalten könne das schlechte Abschneiden sein, da die Ludwigsparkschule alle Spiele verlor. Bei der anschließenden Siegerehrung nahmen die Püttlinger Schüler nicht teil. "Sie wollten und konnten die Siegerehrung nicht abwarten und wir begleiteten die Spieler zur nahegelegenen Saarbahnhaltestelle", erklärt der Sanitäter. Doch die Jugendlichen der ERS Ludwigspark verfolgten sie, auch wenn der anwesende Schulsozialarbeiter der Ludwigsparkschule versuchte, schlichtend auf seine Schüler einzuwirken. Es fielen weiter heftige Kraftausdrücke bis hin zu rassistischen Beleidigungen und Gewaltandrohungen, wie die Schulsanitäter berichteten. Die Schüler des DFG erreichten, dass die Püttlinger eine frühere Saarbahn nehmen konnten als die Ludwigspark-Gruppe. Die Peter-Wust-Schule bedankte sich später schriftlich bei Hans Bächle, dem Direktor des DFG für die Hilfe der Schulsanitäter.Stefan Dörr, Leiter der Gesamtschule Ludwigspark, zeigte sich betroffen: "Es gab heftige Provokationen von beiden Seiten. Doch unsere Schüler wissen auch, dass sie überreagiert haben und setzten schon ein Entschuldigungsschreiben auf, welches ich an die Peter Wust Schule schicken werde." Die Leiterin der ERS Peter Wust, Kerstin Jugl-Koch, sagte: "Natürlich konnten wir nach dem Vorfall nicht einfach stillhalten, doch im Interesse der Schüler sollten wir die Sache nun als erledigt betrachten." Beim Wettbewerb beschäftigten sich die Klassen auch mit Geschichte und Kultur der Länder, die sie vertraten. "Neben Beleidigungen sind die Schüler bespuckt worden." Ein Schulsanitäter

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