Schülern berufliche Perspektiven geben

Ottweiler · Beim ersten „Tag der Berufe“ an der Anton-Hansen-Schule stellten sieben Firmen und Institutionen ihre Ausbildungsberufe vor. Die Acht- und Neuntklässler erfuhren, was sie während und nach einer Ausbildung erwartet.

Eine Litfaßsäule mit aktuellen Stellenangeboten, die im Foyer steht oder verpflichtende Betriebspraktika: Berufswahlorientierung wird an der Anton-Hansen-Schule in Ottweiler groß geschrieben. Um die Schüler geballt mit der Berufswelt zu konfrontieren, veranstaltete die Gemeinschaftsschule am Mittwoch für die Acht- und Neuntklässler erstmals einen "Tag der Berufe".

Vertreter unterschiedlicher Firmen und Institutionen stellten sich den Schülern vor; darunter der Arbeitgeberverband der Bauwirtschaft des Saarlandes (AGV Bau Saar), die Bundeswehr, Lidl, Mercedes, Möbel Martin, die Sparkasse Neunkirchen und die Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe in Lebach. "Wir wollen den Schülern Perspektiven aufzeigen, weil viele erfahrungsgemäß keine Ahnung haben, was sie nach dem Schulabschluss machen sollen", sagte Lehrerin Margret Schindler. Zusammen mit ihrer Kollegin Birgit Schmidt-Sersch habe sie bei einigen Firmen durchgeklingelt und dort seien die beiden direkt auf offene Ohren gestoßen.

Benjamin Gebhardt, Ausbildungsleiter von Lidl im Saarland, stattete der Anton-Hansen-Schule bereits seinen zweiten Besuch ab und räumte erst einmal mit kleinen Vorurteilen auf: "Die zweijährige Ausbildung zum Verkäufer hat nichts damit zu tun, dass man nur an der Kasse sitzt." Dass ein solcher Beruf abwechslungsreich sei, bestätigte Sandra Altmeyer (21) aus Völklingen, die sich zurzeit im zweiten Ausbildungsjahr befindet. Für die 21-Jährige sei nach der zweijährigen Ausbildung noch lange nicht Schluss; sie hänge ein weiteres Jahr dran, um Kauffrau im Einzelhandel zu werden.

Ausbildungsleiter Gebhardt hatte für die schriftliche Bewerbung ein paar allgemeine Tipps im Gepäck: "Lasst ein schönes Foto machen und verwendet keine Urlaubsbilder. Online findet ihr viele Vorlagen für Bewerbungsschreiben, aber wandelt diese ab und verpasst ihnen eine persönliche Note."

Der AGV Bau Saar setzte nicht nur auf Vorträge, sondern ließ die Schüler ein bisschen werkeln. Begeistert bearbeiteten die Schüler Fliesen oder sägten Holz. Iris Kornell, Lehrerin für Pflegeberufe an der Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe in Lebach, betonte dass eine abgeschlossene Ausbildung nicht das Ende des Weges sein muss. "Weiterbildungen sind möglich und jeder kann seinen eigenen Weg gehen", sagte Kornell, die genau das vorlebt. Nach ihrer abgeschlossener Ausbildung beschloss sie, Lehrerin zu werden. Weder nach der Schule noch im Beruf gebe eine Endstation - das wollte Lehrerin Margret Schindler ihren Schülern mit dem "Tag der Berufe" deutlich machen.

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