Schüler zum Wählen animieren

Am Christian-von-Mannlich-Gymnasiums in Homburg fand eine Veranstaltung mit dem Titel „Europa verstehen“ statt. Ziel war es dabei auch, Schülern grundlegende europapolitische Kenntnisse zu vermitteln.

 Sabrina Lauer vom Lehrstuhl für Europarecht an der Universität des Saarlandes vor Schülern aus den Klassenstufen elf und zwölf des Mannlich-Gymnasiums und des Saarpfalz-Gymnasiums. Foto: Bernhard Reichhart

Sabrina Lauer vom Lehrstuhl für Europarecht an der Universität des Saarlandes vor Schülern aus den Klassenstufen elf und zwölf des Mannlich-Gymnasiums und des Saarpfalz-Gymnasiums. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Mit Blick auf die Europawahl am 25. Mai fand hatte das Christian-von-Mannlich-Gymnasiums in Homburg zu einer Veranstaltung mit dem Titel "Europa verstehen" eingeladen. Sie wurde vom Jean-Monnet Lehrstuhl für Europarecht und Europäische Integration in Zusammenarbeit mit dem Europa-Institut und dem Europäischen Dokumentationszentrum der Universität des Saarlandes angeboten.

Angesichts der geringen Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl des Europäischen Parlaments 2009 war es Anliegen, grundlegende europapolitische Kenntnisse zu vermitteln, die Schüler zu einer Teilnahme an einer zukunftsorientierten Diskussion zum Thema Europa anzuregen und sie zu motivieren, Ende Mai von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Dazu kamen Katrin Lück vom Europa-Institut und Sabrina Lauer vom Jean-Monnet-Lehrstuhl der Universität des Saarlandes. Sabrina Lauer erläuterte den Schülern, von denen viele zum ersten Mal zur Europawahl gehen dürfen, in einer anschaulichen Präsentation die Themen Europäische Integration, Europäisches Parlament und Europawahl.

Im Sinne des geistigen Vaters Jean Monnet, der als einer der Begründer der Europäischen Gemeinschaft gilt, solle Europa nach Außen getragen werden, so Lauer. Im Zuge dessen habe der Lehrstuhl dieses Projekt gestartet, in dem in bereits zehn weiterführenden Schulen des Saarlandes durch unterschiedliche Referenten den Schülern der Oberstufe ein Verständis für Europa nähergebracht wurde. Während dies eigentlich während des Unterrichts in den jeweiligen Klassen geschieht, fand die Veranstaltung im Mannlich-Gymnasium in der Aula in Anwesenheit aller elften Klassen statt. Da der Großteil der Schüler der zwölften Klassen zu diesem Zeitpunkt an einem Skischulkurs teilnahm, waren aus dieser Klassenstufe nur wenige Schüler vertreten.

Katrin Lück ist erfreut über die große Nachfrage vonseiten mehrerer saarländischer Schulen, die ihr Interesse an dem Europa-Projekt bekunden. Der zuständige Lehrer des Mannlich-Gymnasiums, Jan Weißler, erklärte die große Nachfrage damit, dass die Einheit zur Europäischen Union im Lehrplan zu kurz komme und so auch das Wissen um den Einfluss des Europäischen Parlaments und damit das Verständnis für die Wichtigkeit der Beteiligung an der Wahl fehle. Katrin Lück führte an, dass vielen Bürgern, auch außerhalb der Schulen, nicht bewusst sei, dass die kommende Wahl die erste Europawahl nach Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon sei. Dieser spricht dem durch Bürger der Mitgliedsstaaten der EU gewählten Europäischen Parlament mehr Macht und Einfluss zu. So bestimmt das Europäische Parlament über Gesetze mit, die in allen 28 Mitgliedsstaaten gelten und entscheidet über alle internationalen Abkommen sowie über den Haushalt der Europäischen Union mit.

"Ich gehe auf jeden Fall wählen", so ein Schüler der zwölften Klasse, "weil ich mich beteiligen möchte. Demokratie bedeutet die Herrschaft des Volkes. Da kann nicht jeder denken: Die Wahl geht mich doch nichts an. Auch wenn ich mir einen noch größeren Einfluss der Stimme des Volkes wünschen würde, ist es besser als kein Einfluss."

Zum Thema:

Auf einen BlickDie Wahl des Europäischen Parlaments findet am Sonntag, 25. Mai, zeitgleich mit den saarländischen Kommunalwahlen statt. Deutschland bestimmt hierbei 96 Abgeordnete, insgesamt vertreten 751 Abgeordnete 505, 73 Millionen Menschen aus 28 Ländern. Die Wahlbeteiligung ist seit 1979 von 66 Prozent auf 43 Prozent gesunken. sp

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