Schüler konstruieren futuristische und fantasievolle Stadiondächer

Saarbrücken · Aus Strohhalmen, Metall, Holz, Papier und Schnüren haben saarländische Schüler Tribünendächer für ein Stadion entworfen. Jetzt stehen die Sieger fest. Sie vertreten das Saarland im Juni beim Bundesentscheid in Berlin.

 Julian Schwaiger (l.) und Luca Scherer siegten in der Gruppe bis Klasse 8, Joachim Kausch (r.) in der Gruppe ab Klasse 9. Foto: Oliver Dietze

Julian Schwaiger (l.) und Luca Scherer siegten in der Gruppe bis Klasse 8, Joachim Kausch (r.) in der Gruppe ab Klasse 9. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Welches Team bei der Fußball-Europameisterschaft im Sommer in Frankreich die Nase vorn hat, ist noch völlig offen. Die Sieger des Nachwuchs-Wettbewerbs der Ingenieurkammer des Saarlandes, die passend zu dem sportlichen Großereignis ein Tribünendach für ein Stadion planen und im Modell nachbauen sollten, wurden dagegen bereits am Freitag verkündet.

Julian Schwaiger (13), der erstmals zusammen mit Luca Scherer (12) antrat, erzielte bereits zum dritten Mal in der Gruppe bis Klasse 8 den Landessieg. "Unser Modell sollte herausstechen", erklärten die beiden Schüler der Montessori-Gemeinschaftsschule in Friedrichsthal ihre Konstruktion aus gebogenem Holz . Er sei sowieso ein Tüftler und interessiere sich später für ein Architektur-Studium, sagte Julian. "Es sind schon sehr starke Modelle dabei", sagte Joachim Kausch vom Marie-Luise-Kaschnitz Gymnasium in Völklingen vor der Feierstunde an der Saar-Uni. Mit seiner Konstruktion "unité", die Stabilität und eine originelle Idee vereinen sollte, holte der 17-Jährige den Sieg in der Gruppe ab Klasse 9 erstmals an seine Schule. Mit 432 Teilnehmern aus 27 saarländischen Schulen und 168 Modellen habe man die Rekordbeteiligung des vergangenen Jahres halten können, freuten sich die Organisatoren. Die Beiträge trugen Namen wie "Halbzeit" und "Golden Goal", wurden von Strohhalmen bis Metall aus den unterschiedlichsten Materialen erbaut und waren mal futuristisch, fantasievoll oder ganz pragmatisch gehalten. Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ) lobte die Kreativität der Teilnehmer und das Konzept der Kammer, das dazu beitrage, das Interesse an Ingenieurberufen zu wecken. Er sprach sie dafür aus, den naturwissenschaftlichen Unterricht an den Schulen weiter auszubauen. Der Wettbewerb fördere Eigenschaften, die auch für ein späteres Studium an der Saar-Uni wichtig seien, erklärte Vize-Präsident Uwe Hartmann: "Mit den Ingenieur-Wissenschaften hat man nach wie vor glänzende Berufsaussichten." Gerade junge Frauen wolle man mit dem Wettbewerb stärker ermutigen, in dem zu 85 Prozent von Männern dominierten Berufszweig Fuß zu fassen, ergänzte der Präsident der Ingenieurkammer Frank Rogmann.

Während Kim Gebhardt aus Völklingen zum ersten Mal mitmachte, war Mira, die ältere Schwester von Julian Schwaiger, schon zum wiederholten Male dabei - und erfolgreich: Zusammen mit Teresa Betz belegte sie den zweiten Platz. Und in der Gruppe der jüngeren Schüler wurde ein Mädchen-Team der Grundschule-Saarbrücken-Ost mit ihrem ausgefallenen "Schmuckbaum"-Modell Vize-Gewinner. Für die Sieger des Saarland-Wettbewerbs geht es nun am 3. Juni in die Finalrunde. Beim Bundeswettbewerb in Berlin treffen sie auf die besten Erbauer aus anderen Bundesländern.

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