Schüler bleiben am Ball

Neunkirchen · Die Profi-Kicker aus Elversberg wollen noch mehr Neunkircher Schülern den Spaß am Fußball vermitteln. Und für die Nachwuchsspieler des Vereins sieht die Schule eine individuelle Betreuung vor.

Kontakte zwischen den Fußballern der Sportvereinigung Elversberg (SVE) und den Neunkircher Schülern gibt es schon länger. Doch am Dienstag wurde jetzt die Zusammenarbeit offiziell mit Unterschriften besiegelt. "Die Vertrautheit, der Pragmatismus und der professionelle Umgang zwischen allen Beteiligten machen diese Kooperation so erfolgreich", erzählte Clemens Wilhelm, der Schulleiter der Ganztagsgemeinschaftsschule (GGS) Neunkirchen, bei der kleinen Feierstunde. Von diesem Zusammenspiel zwischen Schule und Sport sollen alle profitieren. Der Drittligist sichert für seinen Nachwuchs eine fundierte Schulausbildung, und die Schule ermöglicht allen ihren Schülern Trainingseinheiten mit Profis. "Als erste Schule im Saarland, die eng mit Hochleistungssportlern zusammenarbeitet, profiliert sich die GGS", sagte Monika Hommerding vom Bildungsministerium. Für ein solches Projekt sei auch die Form der gebundenen Ganztagsschule der perfekte Rahmen, befand Hommerding.

Auch Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider ist vom Projekt sehr angetan. Es entspreche genau ihrer Vorstellung von der Schule als offener Raum mit direktem Draht zur Gesellschaft, sagte sie bei der Vertragsunterzeichnung. "Für die Familien der Nachwuchsspieler ist es eine Erleichterung, im Spagat zwischen Schule und Leistungssport Unterstützung zu bekommen", so die Landrätin. Das ist unter anderem der Part von Rouven Margardt, ausgebildeter Fußballtrainer bei der SV Elversberg. Seit ein paar Monaten trainiert er die Kinder in der Fußball-AG und im Rahmen des regulären Sportunterrichts. Außerdem hilft er den Jugendlichen zwischen elf und 16, die aktiv bei der SVE spielen, Schule und Sport unter einem Hut zu bekommen. Das sei die Zukunftsvision der SVE, berichtete Geschäftsführer Sven Hoffmann. "Die Nachwuchsarbeit bleibt neben dem Profi-Betrieb ein wichtiger Pfeiler unseres Vereins. Wir wollen unserer sozialen Verantwortung gerecht werden und werden alles tun, um diese Kooperation mit Leben zu füllen", sagte Hoffmann kurz, bevor er mit Schulleiter Wilhelm den Kooperationsvertrag unterschrieb.

Kinder und Jugendliche, die Leistungssport auf hohem Niveau treiben, stehen unter erheblichem Druck - nicht nur auf dem Spielplatz. Wenn die schulischen Anforderungen dazu kommen, kann es einem schnell zu viel werden. "Jeder Nachwuchsspieler träumt davon, Profifußballer zu werden. Dieser Traum soll gelebt werden, aber ohne auf eine solide schulische Basis zu verzichten", appellierte Hoffmann-Bethscheider. Die Koordination zwischen Schul- und Trainingsbetrieb (zum Beispiel mit einem Fahrservice zum Training), wie der Kooperationsvertrag es vorsieht, sei die richtige Antwort zu diesen Herausforderungen.

Langfristig zielen beide Partner auf den Aufbau eines Fußballleistungszentrums ab in der Form, wie es zum Beispiel in Kaiserslautern existiert.

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