Schritt für Schritt zu neuer Fitness

Burbach. Premiere am Burbacher Waldweiher: Dort feierten Menschen, die eine Arm- oder eine Beinamputation hinter sich haben, mit vielen Freunden und Bekannten das erste Fest der Begegnung. Um zu zeigen, dass ihm die Feier wichtig ist, übernahm Innenminister Klaus Meiser die Schirmherrschaft

Burbach. Premiere am Burbacher Waldweiher: Dort feierten Menschen, die eine Arm- oder eine Beinamputation hinter sich haben, mit vielen Freunden und Bekannten das erste Fest der Begegnung. Um zu zeigen, dass ihm die Feier wichtig ist, übernahm Innenminister Klaus Meiser die Schirmherrschaft. Das Fest diente der Präsentation einer Neuheit, der ersten Nordic-Walking-Strecke speziell für Amputierte.

Die Geistlichen Werner Becker und Dieter Winterhagen segneten die Anlage. Wie bedeutend sie für das Land ist, zeigte ein weiterer Ehrengast, der oberschenkelamputierte Wojtek Czyz. Er gewann 2008 bei den Paralympics in Peking die Goldmedaille im Weitsprung. Wer die Strecke testen wollte, konnte je nach Kondition 500, 1000 oder 1700 Meter zurücklegen und bekam dafür eine Belohnung.

Damit dieses spezielle Nordic Walking vom ersten Schritt an gut für die Gesundheit war, berieten Trainer die Geher über die richtige Technik.

Die neue Strecke ist das Verdienst des Vereins "Bewegen statt Behindern". Weil Fachwissen unverzichtbar bei der Arbeit für Menschen mit Behinderung ist, hat die Vereinsvorsitzende Ilona-Maria Recktenwald selbst eine Nordic-Walking-Lizenz für Prothesenträger erworben.

Mit Eröffnung der "AMPU-NOWA-Laufstrecke" kann der Verein nun sein Ziel, Menschen nach einer Arm- und Beinamputation zu gesunder Bewegung zu motivieren, noch besser verfolgen. "Bewegen statt behindern" versteht sich als beitragsfreie Selbsthilfegruppe, die den Zusammenschluss von Menschen jeden Alters mit Arm- oder Beinamputationen fördert und die Angehörigen und Freunde der Betroffenen in die Gemeinschaft einbezieht. Die Menschen sollen bei der Bewältigung ihres Schicksals unterstützt und motiviert werden, um Lebensfreude zu erhalten. Zur Vereinsarbeit gehört die Vermittlung qualifizierter Ratschläge, welche Rehamaßnahmen wichtig sind.

Die Mitglieder kümmern sich auch um die seelischen Aspekte, wissen etwa, welche Seelsorger helfen. Vor allem macht sich der Verein dafür stark, dass Menschen sich nach einem so tief greifenden Eingriff nicht aus der Gesellschaft zurückziehen und nicht den Anschluss im Beruf verlieren.

Zur Bedeutung des Festes passte ein weiterer Service: Die Besucher konnten kostenlos mit Bussen zwischen der Haltestelle "An der Grüneich" und dem Waldweiher pendeln.

Der Verein sorgte außerdem am Anfang und am Ende der Veranstaltung für einen kostenlosen Fahrdienst.

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