Schönheitskur für die „historische Altstadt“

Quierschied · Tiefer als geplant musste die Gemeinde für die Verschönerungsarbeiten in die Tasche greifen. Das Land übernimmt aber zwei Drittel der Kosten.

 So sieht das neu gestaltete Quartier aus. Foto: Thomas Seeber

So sieht das neu gestaltete Quartier aus. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

"Historische Altstadt" nennen vor allem die älteren Anwohner der Spielmanns- und Sonnengasse in Quierschied ihr Quartier. Jahrelang war diese Ecke des Ortes direkt im Anschluss an die Marienstraße und quasi einen Steinwurf gegenüber des Rathauses kein Motiv für Fotopostkarten. Das hat sich nun geändert. Am vorigen Dienstag hat Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall die neu gestaltete Fläche für die Öffentlichkeit freigegeben (wie kurz gemeldet). "Ich danke vor allem Annemarie Krächan, die der Gemeinde zwei Gebäude in der Spielmannsgasse übertragen hat und damit dort die Chance zur Neugestaltung erst ermöglicht hat", sagte Lawall.

Doch die Schenkung erwies sich als nicht unproblematisch. Der Abriss der maroden Gebäude kam die Gemeinde teurer zu stehen als ursprünglich erwartet. Die Topografie des Geländes habe die Arbeiten zusätzlich erschwert. Kosten für Beleuchtung, Bauausführung und Abdichtungen von sechs privaten Garagen, deren Dachfläche nun, mit buntem Splitt bedeckt, zum gemütlichen Verweilen einlädt, schlugen ebenfalls kräftig ins Kontor. "Die Gemeinde hat 62 000 Euro investiert", berichtete die Verwaltungschefin - ursprünglich eingeplant waren 42 000 Euro. Der eigentliche Ansatz wurde also um fast die Hälfte überschritten. "Diese städtebauliche Maßnahme wird zu zwei Dritteln vom Land gefördert", erklärte Karin Lawall, "das Ministerium ist über die unabwendbaren Mehrkosten informiert und hat deren Übernahme bereits zugesichert." Das heißt, es wurden insgesamt fast 190 000 Euro investiert. Dafür hat die Gemeinde nun zehn citynahe Stellplätze und eben die von Hecken eingefasste und von drei Bäumen beschattete Anlage mit zwei Bänken. "Unser Ort ist schöner geworden", sagte die Bürgermeisterin und verwies auf das teilräumliche Konzept mit der Anlage im Eisengraben, der Spielmannsgasse, dem Kirchenvorplatz sowie letztendlich dem neuen Gemeindesaal. Die Gemeinde wolle künftig darauf achten, dass die neue Fläche nicht von "Besuchern genutzt wird, die man sich eigentlich nicht wünscht", so Lawall, und dass damit die neue Wohnqualität besonders für die Anwohner erhalten bleibt.

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