Schöne Motivation: Musikschule und Orchestre Symphonique
Saarbrücken. Ein Instrument auf Dauer nur im stillen Kämmerlein zu spielen, kann sich nachteilig auf die Motivation auswirken. Besonders fortgeschrittene jugendliche und erwachsene Hobbymusiker haben oft Probleme, ein Ensemble zu finden
Saarbrücken. Ein Instrument auf Dauer nur im stillen Kämmerlein zu spielen, kann sich nachteilig auf die Motivation auswirken. Besonders fortgeschrittene jugendliche und erwachsene Hobbymusiker haben oft Probleme, ein Ensemble zu finden. Thomas Kitzig, Leiter der Musikschule Saarbrücken, hat nun eine vielversprechende Möglichkeit aufgetan: Fortan wird die Musikschule mit dem Orchestre Symphonique SaarLorraine kooperieren. Hier treffen sich unter der Leitung von Götz Hartmann, Stimmführer der 2. Violinen der Deutschen Radio Philharmonie, Deutsche und Franzosen aller Altersgruppen, um gemeinsam die Bandbreite sinfonischer Literatur zu erarbeiten. Eine Kostprobe gab das ambitionierte Laienensemble am Samstag im Rathausfestsaal. Erklärtes Ziel von Hartmann ist es, Talenten aus den eigenen Reihen ein Podium zu geben. So konnte Lukas Stubenrauch sein Können in Beethovens G-Dur Romanze unter Beweis stellen. Der Geiger überzeugte mit feinem Ton und Gespür für spannungsgeladene Momente. Lucien Hilgert brillierte als Trompetensolist in Händels Suite in D-Dur. Das Orchester unterstützte gefiel mit praller, barocker Musizierlust. Überhaupt ist Leidenschaft ein Charakteristikum dieses Orchesters und seines Dirigenten Götz Hartmann. Das führte immer wieder zu bewegenden Momenten, besonders in den dargebotenen zwei Sätzen aus Schuberts dritter Sinfonie. Stolz ist Hartmann auf seine Bläserriege, die sich mit Charles Gounods romantischer Petite Symphonie dem zahlreich erschienenen Publikum vorstellte. Abgerundet wurde das Konzert durch das Akkordeonensemble der Musikschule, das mit Werken von Piazzolla, Dowland, Tschanun und Harris ein Feuer auf Tasten und Knöpfen entfachte. sad