Schnickschnack für Arm und Reich

Saarbrücken · Ein Regal-Flohmarkt, der bei jedem Wetter täglich aufhat und wo man seine Sachen verkauft bekommt, das ist „Schnickschnack“ in der Saarbrücker Bruchwiese. Guter Warenbestand, Marketing und eine zuverlässige Software machen den Erfolg aus.

 Blick ins „Schnickschnack“ mit seinem bunten Sammelsurium an Alltäglichem und Kuriosem. Foto: Klauss

Blick ins „Schnickschnack“ mit seinem bunten Sammelsurium an Alltäglichem und Kuriosem. Foto: Klauss

Foto: Klauss

Seit der Öffnung des Flohmarkt-Ladens "Schnickschnack" vor genau drei Jahren hatte Gründerin und Geschäftsführerin Sylvia Klauss keinen Tag Urlaub - ein Indiz für eine erfolgreiche Gründung in dem ehemaligen Supermarkt in der Saarbrücker Lessingstraße. "Schnickschnack" ist ein täglich geöffneter Regal-Flohmarkt, wo jedermann seine Waren verkaufen lassen und wo jeder kaufen kann. Der Kunde mietet auf Wochen oder Monate Regalmeter oder Vitrinenplätze, platziert dort seine Artikel selbst und lässt sie von den Profis vermarkten.

Das Geschäftsmodell ist nicht ganz neu und durchaus verbreitet. Was Sylvia Klauss, ihre zwei Mitarbeiter sowie Praktikanten aus dem Markt heraushebt, ist neben großzügigen Öffnungszeiten und guter Werbung die zuverlässige Software. Sie ist das Herzstück des Geschäftes. Jeder Kunde erhält eine unverwechselbare Nummer, jeder seiner Artikel wird mit einem Barcode auf dem Preisschild ausgestattet.

Damit sind die Voraussetzungen für eine zuverlässige Abwicklung der einzelnen Verkäufe erfüllt. Da das 700 Quadratmeter große Geschäft von derzeit über 300 Ausstellern gut und abwechselungsreich bestückt ist, finden pro Tag etwa 150 bis 200 Besucher her. Durch deren Nachfrage steigt wiederum das Interesse von Anbietern, sich einzumieten. Nach drei Jahren blüht der Laden richtig auf. "Vom Professor Doktor über Hausfrauen, die daheim Platz brauchen, über den professionellen Flohmarkt-Händler bis zum Hartz-4-Empfänger ist unter den Verkäufern jeder vertreten", schildert Sylvia Klauss. Die Kunden seien Menschen, die günstig ihre Wohnungen einrichten wollten, aber auch Sammler kurioser Artikel und Profi-Händler, die hier ein Schnäppchen suchten - wie auf einem normalen Flohmarkt halt. Derzeit, so erfährt man, seien junge Leute scharf auf Omas Sammeltassen. Kindersachen, Spielwaren, Fahrräder und alte Küchenutensilien wie Fleischwölfe gingen immer.

Da das "Schnickschnack" auch Anlaufstelle des Bruchwieser Quartiersprojektes der Diakonie ist, kommen hier viele Nachbarn zum Treffen hin. Es geben sich aber auch Interessenten aus Homburg, Luxemburg oder Tagestouristen die Klinken in die Hand. Der Flyer des Ladens liegt nämlich in etlichen Hotels aus. Auch bei Facebook ist das Geschäft aktiv.

Sylvia Klauss, eine Französin, kommt aus der Versicherungsbranche. Als ihr Arbeitgeber die Saarbrücker Filale schloss, machte sich die Hobby-Flohmarkhändlerin mit dem "Schnickschnack"-Konzept selbstständig. Mittlerweile denkt sie daran, in die Westpfalz und nach Saarlouis zu expandieren, es als Franchise-System zu vermarkten und einen Möbelmarkt zu eröffnen.

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