Schluss mit dem Container-Leben
Rußhütte. Der Abrissbagger brummt und frisst sich durch den Flachdachbau. Er reißt Betonbrocken, Holz und Metall heraus und lässt sie krachend zu Boden fallen. Staub wird aufgewirbelt. Noch ist das Gelände neben der Maria-Montessori-Grundschule auf der Rußhütte, einer Freiwilligen Ganztagsschule, eine Abbruch-Baustelle
Rußhütte. Der Abrissbagger brummt und frisst sich durch den Flachdachbau. Er reißt Betonbrocken, Holz und Metall heraus und lässt sie krachend zu Boden fallen. Staub wird aufgewirbelt. Noch ist das Gelände neben der Maria-Montessori-Grundschule auf der Rußhütte, einer Freiwilligen Ganztagsschule, eine Abbruch-Baustelle. Doch ab Januar 2012 wird hier ein Neubau entstehen, der zum Start des Schuljahres 2013/2014 fertig sein soll: ein zweigeschossiges Gebäude, in dem die Montessori-Grundschüler nachmittags betreut werden können. Darüber hinaus soll es neue Parkplätze und einen neuen Pausenhof geben. Dafür muss eine ehemalige Gaststätte mit Kegelbahn weichen.Die Nachmittagsbetreuung findet seit 2009 in Klassenräumen sowie in weißen Containern statt, die neben der Schule aufgestellt wurden - eine Übergangslösung, die nicht genug Platz bietet. "An der Montessori-Grundschule gibt es eine lange Warteliste für die Nachmittagsbetreuung. Die Nachfrage ist groß", sagt Kulturdezernent Erik Schrader (FDP). Die Bauarbeiten, welche die Stadt Saarbrücken komplett finanziert, hält Schrader daher für eine "lohnende Investition".
Rund 100 000 Euro soll der Abbruch des Gebäudes, 1,8 Millionen Euro der Neubau kosten. Die Abbrucharbeiten übernimmt die Firma F&R Industriedemontage und Abbruch aus Neunkirchen. Die Ausschreibung für den Neubau läuft noch, für den Entwurf ist das Saarbrücker Architekturbüro "Baubar" verantwortlich.
"Nachmittagsbetreuung wird immer wichtiger. Zum einen hilft sie Eltern dabei, Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren", sagt Kulturdezernent Schrader und fügt hinzu: "Zum anderen hat Nachmittagsbetreuung einige pädagogische Vorteile: In der Gruppe können Kinder am Nachmittag besser lernen. Darüber hinaus haben sie dann Zeit und Muße für Musik-, Tanz- und Kunstangebote. An der Montessori-Grundschule finden nachmittags unter anderem eine Zirkus-AG, eine Yoga-AG und eine Ich-Stärkungs-AG statt." Dafür müsse es aber genügend Räume geben - deshalb der Neubau, sagt Schrader. Der neu entstandene "pädagogische Freiraum" könne auch genutzt werden, um die Schüler in Gruppen aufzuteilen und sie so individuell zu fördern: die schnellen, die langsameren Lerner oder die Schüler, die ihr Deutsch noch verbessern müssen, zum Beispiel.
Ende des Monats werden Vertreter der Stadt, der Schule und der Eltern sich noch einmal treffen, um über das Projekt zu sprechen. Doch erste Eckdaten gibt es bereits: Zwei Etagen und ein Flachdach soll der Neubau haben sowie 550 Quadratmeter Nutzfläche. Im Erdgeschoss sollen eine Mensa und zwei Gruppenräume Platz finden, im Obergeschoss drei Räume. Vier bis fünf Gruppen mit jeweils etwa 20 Kindern sollen dort essen, lernen und spielen können.
