Was bisher bei der Arbeit der Entscheidungsgremien der Gemeinde - wie Gemeinderat, Ortsräte, Ausschüsse - an Papierschriftstücken anfiel, soll künftig online über den Bildschirm gehen. Das heißt, alle Ratsmitglieder erhalten ihre Unterlagen auf einen Tablet-PC. Sofern sie es wünschen, denn: "Wer Papier will, bekommt weiterhin Papier", so Edwin Hoffmann, Hauptamtsleiter im Schiffweiler Rathaus. Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung an dem kreisweiten Projekt mit dem sperrigen Titel "Anschaffung Ratsmanagement-/Bürgerinformationssoftware" teilzunehmen. Grundlage ist die Sitzungsmanagement-Software "Session" des Marktführers Somacos. Sie wird bereits von vier Gemeinden im Kreis genutzt. Angestrebt wird, dass die Kreisverwaltung und alle Kommunen sich anschließen. Das zentrale Rechenzentrum für alle wird dann im Neunkircher Rathaus installiert. Darauf haben sich die Hauptamtsleiter der Gemeinden im Kreis Neunkirchen geeinigt.

Dies bringe eine erhebliche Ersparnis an Lizenzkosten mit sich, legte das Hauptamt dem Schiffweiler Rat dar. Auf Schiffweiler kämen nicht mehr als 172 Euro plus Mehrwertsteuer pro Monat zu. Schulungen und Einweisungen schlügen einmalig mit 5000 Euro zu Buche, die Ausstattung der Gemeinderatsmitglieder mit Tablet-PCs mit etwa 18 000 Euro.

Die Investition rechne sich bereits nach einem Jahr, heißt es inder Vorlage der Verwaltung. Denn die Gemeinde könne pro Jahr hochgerechnet mindestens 16 000 Euro an Druckaufwand und Papierkosten für hunderttausende Seiten einsparen.

Somit sei die Umstellung auch im Sinne des Umweltschutzes, erinnerte Bürgermeister Markus Fuchs. "Das wird eine spannende Geschichte", so sein Kommentar zu der Neuerung, die aber erst nach der Kommunalwahl im nächsten Gemeinderat zum Zuge kommen wird.